Das Hickhack um den Berg, auf dem sich das Castell d'Alaró befindet, geht weiter: Die Eigentümerfamilie Ordinas erklärte, man sei weiterhin bereit, das Grundstück dem Inselrat zu verkaufen. Allerdings werde man nicht die 1,1 Millionen Euro als Kaufpreis akzeptieren, die bislang von der öffentlichen Hand geboten wurden.

Derzeit liegt der Familie Ordinas das Angebot eines Deutschen vor. Dieser ist bereit, 2,1 Millionen Euro für das bewaldete Grundstück mit der historischen Burg zu zahlen. "Wenn der Inselrat bereit ist, den gleichen Betrag zu zahlen, gebe ich mein Wort, dass ich das Grundstück an ihn verkaufe", erklärte der Sprecher der Familie, Miguel Ángel Ordinas. Diese Botschaft habe man den Vertretern des consell am vergangenen Dienstag (22.11.) bei einer eilig anberaumten Sitzung vermittelt.

Im Jahr 1885 versteigert

Ordinas erklärte: "Wir betonen, dass wir eine mallorquinische Familie sind und dass es unser Wunsch ist, dass das Grundstück unter Denkmalschutz gestellt wird." Es sei eine historische Gelegenheit. Erstmals seit einer Versteigerung im Jahr 1885 könne das Castell d'Alaró wieder in staatlichen Besitz übergehen "und damit allen Mallorquinern gehören."

Die Familie will den Berg spätestens bis zum 31. Dezember 2023 verkauft haben. Bis zu dem Zeitpunkt werden Angebote angenommen. Aufgerufen ist ein Preis von 2,5 Millionen Euro. Zwei Immobilienmakler - einer auf der Insel, einer in Deutschland - sind mit dem Verkauf beauftragt. Der Inselrat hatte geplant, das Gelände aus Mitteln der Steuer für nachhaltigen Tourismus zu kaufen.

Das Grundstück

Bei dem 575.000 Quadratmeter großen Berg handelt es sich um ein Grundstück, das der landwirtschaftlichen Nutzung dient und eine fantastische Sicht über die Insel bietet. Es beinhaltet einen Wald, durch den auch der Fußweg hoch zum Castell führt. Die Früchte der rund 500 Olivenbäume können zur Ölproduktion verwendet werden, heißt es in der Anzeige.

Das rund 130 Quadratmeter große Gebäude, das sich - neben der Ruine des Castell d'Alaró - dort befindet, darf ebenfalls nur für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden. Um das Haus gab es einen Rechtsstreit, nachdem Kontrolleure Anzeichen dafür gefunden hatten, dass es zu Wohnzwecken genutzt wurde. Die Eigentümerfamilie wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Zudem mussten alle Wände innerhalb des Gebäudes abgerissen werden. /pss