Der Schauspieler Maximilian Nowka (Hamburg, 1978) ist 81 Jahre nach seinem Namensvetter Max Hansen (1897-1961) geboren – und doch ein bisschen seelenverwandt mit dem Kabarettisten, Filmschauspieler und Operettensänger der Weimarer Republik. Wie viele andere Exilkünstler konnte der nach Dänemark emigrierte Hansen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr an seine vorherigen Erfolge in Deutschland anknüpfen und geriet in Vergessenheit. Auf Einladung des deutschen Konsulats in Palma erinnert nun Maximilian Nowka am 28. November in der Kulturfinca an ihn. Das Programm heißt „War’n Sie schon mal in mich verliebt?" Am Klavier sitzt Rudolf Hild.

Zunächst zu Ihnen. Sie haben an der Hamburger Schauspielschule Frese studiert. Woher kam Ihr Interesse am Theater?

Der klassische Weg: Klassenclown. In der Schule habe ich zudem häufig in Aufführungen mitgespielt. Im Gymnasium ging es weiter mit Musicals, und dann war mir das eigentlich schnell klar. Nach der Schule spielte ich an einem Privattheater. Anschließend habe ich die Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule bestanden. So nahm das Ganze seinen Lauf. Seit 2007 bin ich freischaffend.

Nowka wird am Klavier begleitet von Rudolf Hild. Regie führte Annette Klare. Erhard Driesel

Wie wurden Sie ursprünglich auf Max Hansen aufmerksam?

Ein befreundeter Regisseur meinte, ich solle mir den Hansen mal angucken, da läge ich zu 100 Prozent drauf. Also habe ich mich mit seinen Liedern und Vorstellungen, aber auch seinen Rollen beschäftigt. Viele davon habe ich in meiner Karriere auch gespielt. Max Hansen hat mal gesagt, der Vortrag, die Vorstellung sei am wichtigsten, der Gesang komme an zweiter Stelle. Genau das merkt man: Er konnte toll singen, war aber dennoch ein Komödiant. Das kommt mir sehr entgegen, als Schauspieler spiele ich häufig die tragikomischen Helden. So war Max Hansen auch. Der hatte was Tragikomisches, und das ist eben auch genau mein Rollenprofil.

Was fasziniert Sie noch an ihm?

Mich beeindruckt, was er damals in der Zeit geleistet hat, wie beispielsweise das Kabarett der Komiker zu gründen. Hansen war ein Multitalent. Aber auch seine private Geschichte ist sehr berührend. So musste er 1941, um einen Ariernachweis zu erhalten, einen verarmten schwedischen Baron bezahlen, damit der sich als sein Großvater ausgab. Hansen war ein ganz toller, sehr hilfsbereiter Mensch. Ich könnte noch eine Stunde von ihm erzählen.

Es heißt, Ihr Programm sei heiter tiefsinnig. Wie ist es aufgebaut?

Zum Auftakt gibt es einen Teil über die Liebe, weil Max Hansen – das muss man sagen – den Frauen nicht abgeneigt war. Dann erzähle ich auch immer wieder über sein Leben, über die rührenden Momente. Es wird natürlich auch die dunkle Zeit angesprochen, in der er aus Deutschland verjagt wurde. Sein bester Freund, mit dem er auch das Kabarett der Komiker gegründet hatte, ist im KZ verstorben. Deswegen gibt es auch ganz ruhige Momente in dem Programm.

Maximilian Nowka mit einem Porträt von Max Hansen. Erhard Driesel

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Max Hansen ist in Deutschland in Vergessenheit geraten. Was hat der Künstler uns heute noch zu sagen?

Trotz seines Erfolges hat er an seine Mitmenschen gedacht. An Weihnachten hat er ein großes Essen für seine weniger erfolgreichen Künstler-Kollegen organisiert und sie zu sich eingeladen. Er wollte die Menschen einfach unterhalten, und das ist in bestimmten Zeiten auch ganz wichtig, wie ich finde.

Was haben Maximilian Nowka und Max Hansen gemeinsam?

Ich würde sagen die Spielfreude, die Stimmlage und – das behaupte ich mal ganz selbstbewusst – den Charme. Die Rollen, die er gespielt hat, die spiele ich eben auch. Die spielt ein ganz bestimmter Typ von Mensch.

Nächste Woche geht es für Sie nach Palma. Was verbinden Sie mit Mallorca?

Mein Vater ist ganz viel gesegelt, und deswegen war ich bereits in früher Kindheit häufig auf Mallorca. Ich war immer wieder mal da, allerdings nie im Landesinneren, darauf freue ich mich jetzt besonders.

Maximilian Nowak tritt in Kooperation mit dem deutschen Konsulat in Palma am Sonntag, den 28. November, um 13 Uhr auf der Kulturfinca Son Bauló auf. Tickets kosten 18 Euro, mehr Informationen gibt es unter: son-baulo.de