Wie Mallorca verhindern will, dass es in Zukunft wieder zum Taxi-Chaos kommt
Im Sommer haben die Fahrgäste manchmal stundenlang gewartet
Fernando Guijarro
Urlauber und Residenten, die mal eben ein Taxi im vergangenen Sommer nehmen wollten, mussten sich in der Regel auf lange Warteschlangen einstellen. An manchen Haltestellen flackerte auch nach Stunden des Wartens kein grünes Licht auf. Die Balearen-Regierung will solche Szenen in Zukunft nicht mehr hinnehmen. Dafür soll der Taxi-Service inselweit vereinheitlicht werden.
Die Politiker hatten bereits angekündigt, diese Maßnahme prüfen zu wollen. Am Dienstag (22.11.) teilten sie den Taxi-Verbänden mit, dass die Gleichstellung kommen soll. Sprich, wenn es in einem Ort - in den meisten Fällen wird das wohl Palma de Mallorca sein - zu einem Mangel an Taxis kommt, können die Taxis anderer Gemeinden einspringen.
Das war bislang nicht möglich. Ein Taxi konnte seine Kundschaft zwar in andere Gemeinden befördern, musste dann aber in seine Gemeinde zurückkehren. Wenn beispielsweise ein Taxifahrer aus Andratx seine Kunden zum Flughafen gebracht hat, konnte er nicht im Anschluss auf Fahrgastsuche in Palma de Mallorca gehen.
Mehrere Hürden zu überwinden
Biel Moragues, Chef der Taxi-Verbände der Insel, erklärte, dass die Gleichstellung von den Taxifahrern unterstützt wird. Jedoch sollen die Taxis nur anderorts aushelfen dürfen, wenn Not am Mann ist. Es solle sich so kein Taxifahrer in eine bessere Zone einschmuggeln dürfen, wenn es nicht notwendig ist.
In diesem Punkt wird es schon problematisch. Denn wie soll festgestellt werden, ob die Taxis eines Ortes ausgelastet sind? Im Gespräch ist hierbei eine App, die anzeigt, ob ein Taxi gerade Kunden hat. Moragues erinnert, dass die Balearen-Regierung bereits 2017 Hilfen für diese App versprochen hat, es sich bislang aber nichts getan hat.
Auch auf politischer Ebene bestehen verschiedene Hürden. Einerseits stehen im Mai Wahlen an und man kann damit rechnen, dass die verbleibende Zeit in der laufenden Legislaturperiode für diese Entscheidung nicht reicht. Andererseits obliegt die Regulierung der Taxi-Dienstleistung den Gemeinden. Es müssten alle Rathäuser mitspielen - Palma hat bereits den Daumen nach oben gezeigt - und auch die Preise vereinheitlichen. Denn bislang gelten für eine Taxifahrt in Andratx unterschiedliche Tarife wie für eine Fahrt in Cala Ratjada. Und es kann schlecht sein, dass ein Kollege aushilft und dann höhere Preise verlangt.
Sind mehr Lizenzen nötig?
Moragues schlägt auch eine Alternative vor. Man könne das Problem mit neuen Taxi-Lizenzen, die nur in der Hochsaison gültig sind, beheben. Der Knackpunkt: Es fehlt an einer Regulierung. Den Taxifahrern steht es frei, wo sie im Stadtgebiet auf Kundensuche gehen. So kann es vorkommen, dass viele Fahrzeuge am Flughafen Schlange stehen, weil dort längere Fahrten zu erwarten sind und sich die Leute an der Plaça d'Espanya, die nur wenige hundert Meter ins nächste Stadtviertel wollen, die Beine in den Bauch stehen. /rp
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