Grüner Wasserstoff statt Diesel: So startet die Energiewende bei den Bussen in Palma de Mallorca
Die ersten drei Fahrzeuge der städtischen Verkehrsbetriebe sind nun im Einsatz
Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat die ersten wasserstoffbetriebenen Busse in Betrieb genommen. Die drei Gefährte, die Ende vergangener Woche der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, sollen auf verschiedenen Linien zunächst im Probebetrieb eingesetzt werden, wie es in einer Pressemitteilung vom Freitag (10.3.) heißt. Zwei weitere Busse werden noch geliefert.
Wie wichtig das Vorhaben für die Linksregierung auf Mallorca ist, zeigte die Präsenz der Politiker bei der Vorstellung. Neben Bürgermeister José Hila (Sozialisten) waren unter anderem auch Ministerpräsidentin Francina Armengol sowie der Vizepräsident und Energieminister Juan Pedro Yllanes vor Ort, aber auch Vertreter der spanischen Zentralregierung und der Wirtschaft. Sie alle unternahmen mit der Presse eine Probefahrt vom Rathausplatz bis zum Sitz der Balearen-Regierung, dem Consolat de Mar.
Erster Kunde der Wasserstofffabrik in Lloseta
Die städtischen Verkehrsbetriebe EMT seien der erste Kunde der Wasserstofffabrik, die in Lloseta in Probebetrieb gegangen ist, heißt es. Die Fabrik entsteht auf dem Gelände des früheren Zementwerks des Konzerns Cemex, die nötige Energie liefern zwei Solarparks in der Umgebung. Hinter dem von der Landesregierung geförderten Projekt "Power to Green Hydrogen Mallorca" stehen die Unternehmen Enagás Renovable und Acciona Energia.
Zunächst stammt der nötige Wasserstoff aber nicht aus Lloseta, sondern wird von Acciona und Enagás in Form von Patronen vom spanischen Festland geliefert, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Ende März dann soll Lloseta den grünen Wasserstoff für die Busse bereitstellen.
Palma als Pionier
Die Stadt Palma hat die fünf jeweils zwölf Meter langen Busse im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung erworben, die Investition in Höhe von 4,8 Millionen Euro tätigt die Landesregierung, wobei im Rahmen des Projekts Clean Hydrogen Partnership Fördergelder der Europäischen Union fließen. Geliefert werden die in Posen hergestellten Fahrzeuge durch die Firma Solaris. Die Busse verfügten auch über ein innovatives Bremssystem, bei dem die Batterien wieder zum Teil aufgeladen werden, und böten auch mehr Komfort für die Fahrgäste, heißt es.
Palma sei spanienweit die zweite Stadt mit wasserstoffbetriebenen Bussen, so Bürgermeister Hila. Innovation und Energiewende stünden auf der Prioritätenliste ganz oben, Palma beweise Mut zum Wandel. Ministerpräsidentin Armengol führte weitere Beispiele für die grüne Energiepolitik an, so die vollständige Elektrifizierung der Bahnverbindungen und die Neuordnung des Systems der Überlandbusse, in deren Zug die gesamte Flotte erneut wurde.
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