Wer sucht, der findet - so scheint es zumindest Oliver Stührk und Christian Bracker zu ergehen. Die zwei Schatzsucher haben am Mittwoch (8.12.) für eine neue Kabel-1-Serie am Naturstrand Cala Varques auf Mallorca vor laufender Kamera vermutlich ein 1.070 Gramm schweres Stück Ambra gefunden. Geschätzter Wert: rund 80.000 Euro.

"Für die Serie ist es natürlich bombastisch, so etwas kann man gar nicht erwarten, die Chance liegt bei 1: 1 Million", schwärmt Produzent und Regisseur Sven Hartung im Gespräch mit der MZ und beteuert, dass der Fund tatsächlich ein ungeplanter Zufall war. "Wir haben eigentlich Beachhunting betrieben, also mit Metalldetektoren den Strand nach Münzen und Anhängern abgesucht. Beim Dreh von Schnittbildern stießen wir hinter einem Steinbrocken auf die Ambra."

Ambra oder auch Amber genannt ist eine graue, wachsartige Substanz aus dem Verdauungstrakt von Pottwalen. Sie wurde früher bei der Parfümherstellung verwendet, heute ist sie von synthetischen Substanzen weitgehend verdrängt und wird nur noch in wenigen teuren Parfüms verwendet. Ihr Verkauf ist allerdings illegal.

"Für uns war sofort klar, dass wir das gute Stück den Behörden übergeben werden, so, wie wir es bei allen Fundsachen tun", so Hartung. Die Übergabe habe sich aber zunächst komplizierter gestaltet als gedacht. "Die Ortspolizei von Manacor konnte damit nichts anfangen. Man sagte uns, wir sollen den Ambra behalten oder verkaufen", so der Produzent.

Aus Angst vor Problemen mit dem Zoll wandte sich das Fernsehteam dann aber an die Nationalpolizei in Manacor. "Die Beamten dort haben den Brocken gewogen und an ein Forschungsinstitut in Madrid geschickt. Hier auf der Insel könne niemand feststellen, ob es sich wirklich um Ambra handelt."

Etwa 30 Tage könnten die Auswertungen dauern, wurde den Deutschen gesagt. "Vermutlich wird es sich noch länger hinziehen, aber wir sind gespannt", so Hartung. Normalerweise erhalten Finder die Hälfte des geschätzten Werts. "Das ist in diesem Fall aber noch unklar, da auch der Artenschutz eine Rolle spielt. Vielleicht bekommen wir gar nichts."

Für die Serie ist der Fund so oder so ein Ass. Unter dem Namen "Die Allessucher" soll die 45-minütige Pilotfolge vermutlich im ersten Quartal 2022 auf Kabel 1 ausgestrahlt werden. Ein genauer Sendetermin steht noch nicht fest. "Wir wissen gar nicht, wie wir das Niveau in den kommenden Folgen halten sollen", witzelt Hartung in Anbetracht des Glücksfunds.

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Tatsächlich lohnte sich der mehrtägige Dreh auf Mallorca sogar in zweierlei Hinsicht. "Eigentlich sind wir auf die Insel gekommen, um eine Brosche zu finden, die eine deutsche Familie an der Cala Murta verloren hat. Auch sie haben wir gefunden." An die Cala Varques fuhr das Sucher-Team nur, weil der Strand abgelegen, aber im Sommer von vielen auch gut betuchten Bootsinsassen besucht wird. "Wir haben auch einige Münzen und ähnliches gefunden", so Hartung. Letztlich liege der Fokus der Sendung aber ohnehin auf dem Unterhaltungswert, den die beiden geselligen Sucher beisteuern.

Begonnen hatten die Dreharbeiten in Deutschland. Dort versuchten die Protagonisten - allerdings vergeblich - eine Kanone aus dem 30-jährigen Krieg und Teile des Neuschwanstein-Meteorids zu finden. "Etwa die Hälfte des Films wird auf Mallorca spielen", so Hartung.