Prozess gegen Megapark-Besitzer Cursach auf Mallorca: Anwältin stört Zeugenaussage mit Videocall
Die Richterin unterbrach die Befragung von El Ico
![Die Anwältin Rosario Molina winkt in die Handykamera.](https://estaticos-cdn.prensaiberica.es/clip/0f306c22-e94a-4363-b7d6-3636f5dcd272_16-9-discover-aspect-ratio_default_0.jpg)
Die Anwältin Rosario Molina winkt in die Handykamera. / TSJB
Die Verteidigerin Rosario Molina hat am Freitag (4.11.) während des Verfahrens gegen den Nachtclub-Unternehmer und Megapark-Besitzer Bartolomé Cursach den Zorn der Richterin Samantha Romero auf sich gezogen. Der Grund: Mitten in der Zeugenaussage von El Ico, dem Sohn der Drogenbaronin La Paca, machte die Anwältin einen Videocall.
Anwältin schickte Luftküsschen
Rund eine halbe Minute lang schickte die Juristin der Person am anderen Ende des Gesprächs Luftküsschen, bat mit Gesten um Ruhe und deutete an, sich später zu melden. Doch die Stimme des Anrufers erreichte das Ohr von Romero, die die Befragung des Zeugen unterbrach. "Sind Sie gerade am Telefonieren?" fuhr sie die Anwältin an. "Wir befinden uns hier in einem Gerichtsverfahren. Das ist unerhört." Die Richterin drohte der Anwältin an, ein Verfahren wegen Verstößen gegen die Gerichtsordnung anzustrengen.
Molina vertritt in dem Verfahren den ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden der Polizei-Sondereinheit GAP, Carlos Tomás. Die Juristin war schon während der Ermittlungen im Fall Cursach zum Gesprächsthema geworden. Zum einen warf ihr ein Zeuge im Jahr 2017 vor, falsche Beschuldigungen gegen ihn vorgebracht zu haben. Im Folgejahr gewährte ihr die Anwaltskammer der Balearen Kollegenschutz, weil sie vom ehemaligen Ermittlungsrichter Manuel Penalva nicht mit dem gebührenden Respekt behandelt worden war.
Darum ging es bei der Aussage von El Ico
Bei der Zeugenaussage von El Ico am Freitag ging es darum, inwieweit die Schließung seines Lokals Cavalli in Palmas Stadtteil Gomila durch einige der angeklagten Polizeibeamten rechtmäßig war. Der Zeuge erläuterte zudem, dass er regelmäßig von drei Beamten gegängelt worden war. So sei ihm erlaubt worden, mehr als die gestattete Anzahl Gäste in das Lokal zu lassen. Die Einnahmen der Eintrittsgelder seien aber in die Taschen der Polizisten geflossen. Zudem sei er bei der Miete der Diskothek Opfer eines Betrugs durch einen Beamten geworden.
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