Weil er auf dem Flug nach Mallorca seine Partnerin geschlagen hat, ist ein Mann in Madrid zu Sozialstunden verurteilt worden. Außerdem darf er sich sechs Monate lang dem Opfer nicht nähern. Die Partnerin allerdings hält zu dem Mann und leugnete den Angriff trotz Zeugenaussagen. Der Vorfall ereignete sich am 30. Oktober 2017. Die spanischen Gerichte kommen häufig mit dem Bearbeiten der Fälle kaum hinterher, weswegen weniger dringende Verfahren lange auf einen Termin warten. Somit fand das Gerichtsverfahren fünf Jahre nach dem Geschehen statt.

An jenem 30. Oktober flog der damals 28-Jährige mit seiner 20-jährigen deutschen Freundin von Madrid nach Mallorca. Das Paar fing im Flugzeug einen heftigen Streit an. Sie standen auf und gingen zur Bordtoilette im hinteren Teil des Flugzeugs. Bevor sie in die Toilette gingen, packte der 28-Jährige seine Partnerin am Hals und schubste sie in die Kabine. Eine Stewardess beobachtete diesen Vorfall.

Häusliche Gewalt im Flugzeug: Deutsche wollte ihren Partner nicht anzeigen

Was genau in der Flugzeugtoilette geschah, konnte kein Zeuge mehr bestätigen. In der Kabine stritten sie weiter, bis sie voneinander getrennt wurden. Die Frau ging zurück an ihren Platz, weinte und erzählte dem Flugzeugpersonal, dass ihr Freund sie angegriffen habe. Die Stewardessen versuchten sie zu beruhigen und boten ihr an, die Polizei zu rufen. Doch die 20-Jährige sagte, dass sie keine Hilfe benötige und wollte ihren Partner nicht anzeigen.

Der Pilot entschied sich trotzdem, die Polizei zu rufen. Ein Streifenwagen wartete beim Eintreffen des Flugzeugs daher bereits und nahm den Mann direkt beim Aussteigen aus der Maschine fest. Der Fall wurde an Madrid übergeben. Die Deutsche verteidigte vor Gericht zwar ihren Partner, doch der Richter traute den übereinstimmenden Zeugenaussagen des Flughafenpersonals mehr als ihren Worten und verurteilte den Mann wegen häuslicher Gewalt. /mwp