Für ein Drittel des Kostenvoranschlags: Palma de Mallorca hat illegale Müllkippe Son Güells aufgeräumt

Die Kosten soll dennoch der Eigentümer tragen

Das Grundstück Son Güells, wo sich die illegale Müllhalde befand, ist endlich sauber.

Das Grundstück Son Güells, wo sich die illegale Müllhalde befand, ist endlich sauber. / Ayuntamiento Palma

MZ

Der Fall erinnert an Mafia-Filme: Eine kriminelle Bande nimmt für vergleichbar kleines Geld Müll entgegen und entsorgt ihn illegal in der Natur. So geschehen in Palma de Mallorca. Das Rathaus hat nun nach vier Monaten Arbeit die Deponie aufgeräumt.

Wie aus einer Pressemitteilung der Stadt vom Dienstag (31.1.) hervorgeht, haben die Bagger und Lastwagen 3.617,83 Tonnen an Unrat auf die offiziellen Mülldeponien gebracht. Der illegal dafür genutzte Platz Son Güells direkt neben dem Estadi Balear an der Ringautobahn ist nun so gut wie müllfrei. Das zeigen Fotos des 25.000 Quadratmeter großen Areals.

Auf dem Feld samt Hütten hatten sich Hausbesetzer niedergelassen Sie nahmen alle Arten von Müll entgegen. Das meiste davon war Bauschutt. Jedoch waren unter anderen auch Autoreifen und -wracks, Boote, elektronische Geräte, Möbel und sonstiger Schrott anzutreffen.

So sah die Müllkippe aus:

Sechs Personen bei Razzia festgenommen

Bei einer Razzia setzte die Guardia Civil im Mai 2021 dem Treiben ein Ende und nahm sechs Personen wegen Umweltverschmutzung fest. Die Aufräumarbeiten kosteten nun 364.903,28 Euro - 131.668,07 Euro für die Reinigung und 233.235,21 Euro für die Entsorgung des Mülls. Für die Arbeiten hatte die Stadt eigentlich Kosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro kalkuliert und führt es nun auf die gute Arbeit zurück, dass der Preis wesentlich niedriger ausfiel.

Die Rechnung soll an den Besitzer des Grundstücks weitergegeben werden, der Son Güells verfallen ließ und nicht gegen die Hausbesetzung oder die Nutzung als Müllkippe vorging. Ob der Besitzer der Ruinen überhaupt noch lebt und schon vom Rathaus ermittelt wurde, ist noch nicht bekannt. Die Zufahrt zum Grundstück wurde mittlerweile durch Zementmauern gesperrt, um eine erneute Ablagerung von Müll zu verhindern. /rp

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