Polizei auf Mallorca nimmt Suche nach der seit neun Jahren vermissten Malén Ortiz wieder auf

Die damals 15-Jährige war auf dem Weg zum Haus ihres Freundes, als sie mutmaßlich entführt wurde. Nun durchsuchen die Ermittler eine Finca in der Nähe des Ortes, an dem sie verschwand

Malén Ortiz wird seit dem Jahr 2013 vermisst. Nun gibt es eine neue Spur.

Malén Ortiz wird seit dem Jahr 2013 vermisst. Nun gibt es eine neue Spur. / DM

Luis Rendueles, Vanesa Lozano

Malén Ortiz war 15 Jahre alt, als sie am 2. Dezember 2013 zwischen Magaluf und der benachbarten Wohnsiedlung Son Ferrer verschwand. An jenem Montagnachmittag war Malén mit mit ihrem neongrünen Skateboard auf dem Weg zur Wohnung ihres Freundes. Sie kam nie dort an. Aufgrund eines neuen Hinweises, was ihr damals zugestoßen sein könnte, haben die Ermittler die Suche nach der Vermissten nun wieder aufgenommen. Dazu durchsuchten sie am Montag (6.3.) ein Grundstück in der Nähe des Ortes, wo das Mädchen verschwand.

Am letzten Tag, an dem Malén gesehen wurde, war sie zunächst auf dem Heimweg von der Schule in Santa Ponça. Im Bus hörte sie Musik und verpasste eine Haltestele. Sie stieg an der Bushaltestelle vor der Touristen­attraktion „Pirates Adventure" in Magaluf aus. Von dort aus fuhr sie dann mit dem Skateboard weiter, um ihren Freund zu besuchen.

Neue Spur führt zu einer Finca

Unterwegs wurde sie um 15:51 Uhr von einer Überwachungskamera bei Sa Porrassa aufgenommen – das letzte Lebenszeichen. Die nächste Sicherheitskamera in der Umgebung, etwa 500 Meter entfernt, nahm das Mädchen nicht mehr auf. Im Umkreis von einem halben Kilometer muss also etwas passiert sein. Man hat seitdem nie wieder etwas von Malén gehört. Ihre Mutter, Natalia, hat dennoch nicht aufgehört, nach ihr zu suchen und um Hilfe zu bitten.

Die Ermittler gehen nun mit Hilfe von Spezialisten für Personenortung einer neuen Spur nach und durchkämmen eine Finca in der Nähe des Ortes, an dem das Mädchen vor neun Jahren und drei Monaten verschwand. Dabei kommt auch schweres Gerät wie ein Bagger zum Einsatz. Die Beamten werden offenbar zudem von Spürhunden begleitet.

Polizisten der Guardia Civil durchsuchen am Montag (6.3.) eine Finca auf der Suche nach dem Leichnam von Malén Ortiz.

Polizisten der Guardia Civil durchsuchen am Montag (6.3.) eine Finca auf der Suche nach dem Leichnam von Malén Ortiz. / Lorenzo Marina

Der Weg, den Malén zuletzt zurückgelegt hatte – entlang des Camí Cala Figuera und des Carrer Tudó – ist gepflastert mit Häusern, Fincas, einer Tankstelle und einem Gestüt.

Mutter bat in Interview um Hilfe

In all den Jahren hat die Polizei mehrere Orte in der Gegend und auch in Santa Ponça durchsucht und ein Dutzend Verdächtige befragt. Darunter einen Anwohner, der in einer baufälligen Hütte in der Nähe des Ortes lebte, an dem das Mädchen verschwand. Mehrere Zeugen beschuldigten ihn, sehr junge Mädchen belästigt und ihnen gegenüber Obszönitäten geäußert zu haben. Das Haus, sein Innenhof und das umliegende Gelände wurden gründlich nach Hinweisen auf Malén Ortiz durchsucht, jedoch ohne Erfolg.

Taucher der Guardia Civil durchsuchten daraufhin auch die Teiche eines nahe gelegenen Golfplatzes und die Klippen an der Küste. Dutzende von Beamten, die Ortspolizei, Feuerwehrleute und Bergrettungsspezialisten suchten in den nahe gelegenen Wäldern nach ihr, fanden aber ebenfalls keine Spur.

In einem Interview im vergangenen Dezember bat Natalia, die Mutter von Malén Ortiz, um Hilfe: "Ich möchte nicht ewig als Mutter eines vermissten Mädchens leben. Malén war stur, pubertär, aber dabei sehr reif. Sie kann nicht einfach vom Erdboden verschluckt worden sein. Zweifellos hat jemand sie mitgenommen. Es gibt einen Schuldigen oder mehrere Schuldige für ihr Verschwinden", sagte sie. /bro