Wie in Mafia-Filmen: Baufirma aufgeflogen, die an einen kriminellen Clan auf Mallorca Schutzgeld zahlte
Alle Beteiligte erwarten nun hohe Bußgelder
![Die Bande schreckte Diebe mit der Gitano-Fahne ab.](https://estaticos-cdn.prensaiberica.es/clip/627de501-5d7e-4447-b737-ee036d4cc8f4_16-9-discover-aspect-ratio_default_0.jpg)
Die Bande schreckte Diebe mit der Gitano-Fahne ab. / Peris
Xavier Peris, Lorenzo Marina
"Entweder ihr zahlt oder es werden bald schlimme Dinge passieren", so oder so ähnlich hat sich eine kriminelle Bande bei einer Baufirma auf Mallorca vorgestellt und Schutzgeld erpresst. Das Unternehmen zahlte. Den Behörden sind die illegalen Machenschaften nun aufgefallen. Die Policía Nacional hat Bußgeldverfahren eingeleitet.
Illegale Parkeinweiser und Hütchenspieler als Nebenjob
Die Bande besteht aus Gitanos, wie die Angehörigen der Roma in Spanien genannt werden. Auf mindestens drei großen Baustellen in Palmas Stadtviertel Nou Llevant (in der Nähe des Kongresszentrums) boten sie ihre Dienste als Sicherheitsfirma an. In der Gegend arbeiten die Clans ebenfalls als illegale Parkeinweiser in den eigentlich kostenlosen Parkzonen. Die Mitglieder haben auch Verbindungen zu den Hütchenspielern an der Playa de Palma.
Der Clan ließ sich für die Wachdienste bezahlen. Wie die Polizei feststellte, patrouillierten die Mitglieder an den Eingängen der Baustellen außerhalb der Bauzeiten, wenn kein Bauarbeiter mehr vor Ort war. Zudem war die Baustelle mit einer Gitano-Fahne markiert, was potenzielle Diebe abschrecken sollte.
Schutzgeld war günstiger als echte Sicherheitsfirma
Für die zwei Baufirmen, die die drei Baustellen betrieben, war es ein günstiges Angebot. Sie zahlten der Bande, die über keine Lizenz verfügte, bis zu viermal weniger als an ein professionelles Sicherheitsunternehmen.
Die Pseudo-Sicherheitsfirma soll nun ein Bußgeld zwischen 30.000 und 600.000 Euro zahlen. Auch die Baufirmen haben sich strafbar gemacht. Ihnen droht eine Strafe zwischen 20.000 und 100.000 Euro. Die illegalen Wachmänner sollen je zwischen 6.000 und 30.000 Euro Bußgeld bezahlen. /rp
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