Marathon-Prozession bis 4 Uhr morgens in Palma de Mallorca hat ein Nachspiel

Vorstand der Bruderschaften von Palma vermutet Meuterei

Es war schon mitten in der Nacht, als der Crist de la Sang beim Ende der Prozession ankam.

Es war schon mitten in der Nacht, als der Crist de la Sang beim Ende der Prozession ankam. / DM

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Bis 4 Uhr morgens liefen am Gründonnerstag (6.4.) die Büßer durch die Straßen von Palma de Mallorca. Die Prozession, die bereits um 19 Uhr gestartet war, brauchte länger als je zuvor. Jetzt hat diese Marathon-Prozession ein Nachspiel. Im Internet wurde stark kritisiert, dass die geplante Route übermäßig lang gewesen sei.

Der Vorstand der Vereinigung der Bruderschaften von Palma reagierte am Montag (10.4.) auf diese in ihren Augen überzogene Kritik wiederum mit einer Drohung: Man werde "geeignete Maßnahmen" gegen diejenigen ergreifen, die "die Ehre eines der Mitglieder des Verwaltungsrats mit Beleidigungen und Verleumdungen angreifen". Der Vorstand erklärte, dass es nach der Prozession Beleidigungen, Drohungen und falschen Anschuldigungen gegeben habe und vermutet dahinter Menschen, die sich gegen die gewählten Vertreter der Bruderschaften auflehnen wollen.

Das Gremium, das die 33 Bruderschaften Palmas vertritt, entschuldigte sich gleichzeitig für die Länge der Prozession. "Wir bedauern, dass der Gründonnerstag nicht nach Plan verlaufen ist und übernehmen die volle Verantwortung", sagte der Vorstand und versprach, Lösungen zu suchen, um die Situation im Jahr 2024 zu verbessern.

Gründonnerstags-Prozession mit ursprünglicher Route

Nachdem die Gründonnerstags-Prozession in Palma seit Jahren in kürzerer Form abgehalten wurde, hatten die Bruderschaften in diesem Jahr beschlossen, zur ursprünglichen Route zurückzukehren. Diese biegt an der Plaça Tortugues in Richtung Carrer Unió und Las Ramblas ab, anstatt über die Avinguda Jaume III zu führen. Aufgrund der größeren Anzahl an Bruderschaften und Musikgruppen verlief die Prozession jedoch sehr langsam, mit zahlreichen Zwischenstopps, und endete viel später als geplant.

Der Vorstand rechtfertigt in seiner Mitteilung, dass die umstrittene Änderung der Route "von der Mehrheit der Vertreter der 33 Bruderschaften beschlossen" worden sei. Ende des Monats wollen Vorstand und die Vorsitzenden der Bruderschaften in einem Treffen Alternativen für zukünftige Prozessionen besprechen. /mwp