Nach Auseinandersetzung vor Megapark auf Mallorca: Deutscher Polizist offenbar nicht mehr in Lebensgefahr

Über den Tathergang gibt es widersprüchliche Aussagen. Es ist unklar, ob er von einem Sicherheitsmann geschubst wurde oder bei einer Attacke selbst zu Boden fiel

Der Megapark an der Playa de Palma

Der Megapark an der Playa de Palma / ENRIQUE CALVO

Patrick Schirmer Sastre

Patrick Schirmer Sastre

Der deutsche Polizist, der vor dem Megapark schwer verletzt wurde, schwebt offenbar nicht mehr in Lebensgefahr. Das bestätigte der deutsche Konsul auf Mallorca, Wolfgang Engstler, auf MZ-Anfrage.

Der Vorfall hatte sich in der Nacht von Sonntag auf Montag (22.5.) um kurz vor 2 Uhr ereignet. Im Außenbereich des Partytempels, wo es offenbar keine Sicherheitskameras gibt, kam es zu einer Auseinandersetzung mit einem Türsteher. Laut einer Pressemitteilung der Polizei hatte sich der Deutsche auf einen Blumenkübel gesetzt. Der Türsteher habe ihn aufgefordert, aufzustehen.

Widersprüchliche Angaben

Über den weiteren Verlauf gibt es laut Polizei widersprüchliche Angaben. Den Freunden des Verletzten zufolge soll ihn der Türsteher daraufhin unvermittelt geschubst haben. Der Türsteher hingegen erklärte, der Urlauber habe versucht, ihn zu schlagen. Er selbst sei ausgewichen, woraufhin der Angreifer gestürzt sei.

In jedem Fall schlug das 27 Jahre alte Opfer mit dem Kopf auf und erlitt einen Schädelbruch. Der Mann wurde in die Klinik Juaneda gebracht, wo er notoperiert wurde.

Ermittlungen wegen schwerer Körperverletzung

Die Polizei befragte die Zeugen des Vorfalls und nahm daraufhin den Sicherheitsangestellten fest. Gegen ihn wird wegen schwerer Körperverletzung ermittelt.

Das deutsche Konsulat in Palma bestätigte gegenüber der MZ den Vorfall und steht im Kontakt mit den Angehörigen sowie einem Begleiter des Verletzten. Der Megapark wollte sich nicht zu dem Vorfall äußern.

Schwerer Vorfall im Jahr 2019

Es ist nicht das erste Mal, dass es zu folgenschweren Auseinandersetzungen zwischen Partygästen des Megaparks und dem Sicherheitspersonal kommt. Im Jahr 2019 etwa wurde ein 43-jähriger Türsteher von deutschen Neonazis brutal zusammengeschlagen. Der Mann musste ein halbes Jahr lang behandelt werden. Eine linksseitige Lähmung konnten die Ärzte nicht verhindern. Vor dem Gerichtsprozess 2021 kam es zu einer außergerichtlichen Einigung. Die Neonazis zahlten 150.000 Euro Schmerzensgeld, dafür wurde ihre fünfjährige Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt.