Hilferuf an der Playa de Palma: Gastronomen und Hoteliers haben von den Saufurlaubern die Nase voll

"Jetzt reicht's", schreiben die Verbände in einer Pressemitteilung und fordern drastische Maßnahmen

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Die Gastronomen, Hoteliers und Nachtclub-Betreiber an der Playa de Palma haben sich zusammengeschlossen, um auf die "alarmierende Situation" in der deutschen Urlauberhochburg hinzuweisen. "Jetzt reicht's", heißt es in der am Mittwochabend (7.6.) versendeten Pressemitteilung, die einem Hilferuf gleicht.

"Die fehlende Kontrolle des Alkoholkonsums auf offener Straße sowie mangelnde Maßnahmen, um diese Vergehen zu bestrafen, gefährden derzeit die wichtige Urlauberzone und stellen auch eine Gefahr für die Zukunft dar", heißt es in dem Schreiben des Gastroverbands CAEB, des Nachtclubverbands ABONE und des Hoteliersverbands Playa de Palma. "Es ist unmöglich, dass wir sieben Monate im Jahr Leute aushalten müssen, die sich von 23 Uhr nachts bis 4 Uhr morgens nicht an die Regeln halten und keiner etwas dagegen tut." Der Zeitraum ist etwas überraschend gewählt, denn auch schon tagsüber fließt der Alkohol am sogenannten Ballermann in Strömen.

Die Saufurlauber würden mit ihrem Benehmen das Ansehen der Zone beschmutzen und die ganze Arbeit und das ganze Geld, das in Verbesserungsmaßnahmen gesteckt wurde, zunichte machen. Zudem sei das Wirtschaftsmodell, das auf die Party ausgerichtet ist, wenig nachhaltig.

Saufurlauber sollen Bußgelder vor Ort zahlen

Ginge es nach den Verbänden, müssten drastische Strafen her, die direkt vor Ort und Stelle beglichen werden müssen. Ein ähnliches Modell existiere in Amsterdam. Zudem fordern sie eine erhöhte Polizeipräsenz an der Playa de Palma, wobei die Polizei erst vor zwei Tagen verkündete, die Einheiten in den Urlaubergebieten aufzustocken.

Nach dem Ende der Sportligen sind es derzeit vorallem Fußballer und Handballer, die an der Playa de Palma Party machen. Dazu mischen sich in den kommenden Wochen noch die spanischen Abiturienten, die für gewöhnlich wegen ihres hohen Alkoholkonsums und ausufernden Partys unbeliebte Gäste sind.