In Brasilien erschossener Koch stahl 200.000 Euro von bekanntem Restaurant auf Mallorca

Im Fall des ermordeten Restaurant-Betreibers kommen neue Details ans Licht - auch über sein Leben auf der Insel

Der erschossene Koch David Peregrina und seine ebenfalls ermordete Lebensgefährtin.

Der erschossene Koch David Peregrina und seine ebenfalls ermordete Lebensgefährtin. / DM

Im Fall des in Brasilien erschossenen mallorquinischen Kochs David Peregrina kommen immer Details ans Licht. Die Leichen des 53-Jährigen und seiner 38-jährigen Frau waren am Freitag (24.11.) in dem gemeinsam betriebenen Lokal in Porto Seguro gefunden worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie hingerichtet worden sind. Es gibt keine Hinweise auf einen Raub.

Auch über das Leben des Kochs vor seiner Zeit in Brasilien kommen Einzelheiten ans Licht. Bereits am Montag war bekannt geworden, dass er in seiner Funktion als Leiter einer Bankfiliale in Muro Anfang des Jahrtausends rund zwei Millionen Euro veruntreut hatte. Er vergab Hypotheken für den Hauskauf an Strohleute, die den Wert der angeblich zu erwerbenden Immobilien übertrieben hatten.

Erste Flucht nach Brasilien

Als die Ermittler ihm auf die Schliche kamen, flüchtete er nach Brasilien, die Heimat seiner Lebensgefährtin. 2008 setzte er sich mit den Behörden in Spanien in Verbindung, um über eine Rückkehr zu verhandeln. Zwischen September 2008 und Dezember 2009 war er in Palma in Untersuchungshaft.

Der mallorquinische Koch David Peregrina.

Der mallorquinische Koch David Peregrina. / DM

Kaum aus der Haft entlassen wartete eine neue Aufgabe auf ihn: Er nahm eine Stelle als Leiter des bekannten Hafenlokals Ca n'Eduardo in Palma an. Rund zwei Jahre lang führte er das Lokal. Und auch hier konnte er nicht die Finger nicht von der Kasse lassen, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Immer wenn Gäste bar bezahlten, steckte er das Geld selbst ein - und stellte gefälschte Quittungen für Kartenzahlungen aus.

Flucht beim Freigang

Anfang 2012 war sein Glück erstmal vorbei. In zwei Prozessen wurde er wegen des Betrugs in der Bank und danach im Restaurant verurteilt. Im Juni 2014 trat er seine Haftstrafe an. Knapp neun Monate später nutzte er einen Freigang zur Flucht. Er ging wieder nach Brasilien, wo er das Restaurant eröffnete, in dem er nun ermordet wurde. Spanien stellte erfolglos zwei Auslieferungsanträge. Beide Urteile sind schon lange verjährt. Seine Haftstrafe hätte im November 2016 geendet. /pss