Ziegen verursachen Autobahnunfall: Mallorcas Inselrat muss zahlen

Weil die Autobahn an der Stelle gegen das Eindringen von Tieren geschützt sein muss, zog ein Autofahrer vor Gericht und bekam recht

Der Unfall ereignete sich auf der Ma-1

Der Unfall ereignete sich auf der Ma-1 / DM

J.F. Mestre

J.F. Mestre

Mallorcas Inselrat ist wegen eines Unfalls mit Ziegen auf der Andratx-Autobahn Ma-1 zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Der Unfall ereignete sich im Jahr 2018 auf Höhe von Cala Figuera in der Gemeinde Calvià. Zwei wilde Ziegen kollidierten beim Betreten der Fahrbahn mit zwei Pkw, die Tiere starben dabei. Eines der Fahrzeuge wurde schwer beschädigt, weshalb der Besitzer vor Gericht zog.

Zustand der Autobahn das Problem

Seiner Meinung nach sei nicht er, sondern die schlechte Wartung und Sicherheit der Autobahn schuld, dass die Ziegen einfach passieren konnten. Die Tiere hatten den Weg durch eine nicht eingezäunte Lücke gefunden.

Der Fahrer forderte die Zahlung der Reparaturkosten für das Fahrzeug in Höhe von 1.881 Euro. Eine Richterin in Palma entschied zugunsten des Fahrers und verurteilte Mallorcas Inselrat, der die Hauptverantwortung für die Instandhaltung dieser Strecke trägt, zur Übernahme der Kosten. Beide Fahrer beschwerten sich zudem, dass keine Warnschilder aufgestellt waren, die auf die mögliche Anwesenheit der Tiere hinwiesen.

Unfall hätte womöglich vermieden werden können

Wie im Laufe des Prozesses bekannt wurde, sei der Inselrat schon mindestens zwei Stunden vor dem Unfall um 20 Uhr über Ziegen an der Strecke informiert worden. Mitarbeiter hätten das Gebiet abgesucht, aber nichts gefunden, heißt es. Als sie später noch einmal zur Unglücksstelle wiederkehrten, seien die Tiere bereits tot gewesen.

Mallorcas Inselrat wies zunächst jegliche Verantwortung zurück, da sich der Vorfall in einer bergigen Gegend ereignet habe und die Möglichkeit immer bestehe, dass Ziegen auftauchen und sich auf den an die Strecke angrenzenden Grundstücken frei bewegen würden. Im Urteil kam die Richterin in Palma allerdings zu dem Schluss, dass sich der Unfall nicht in einer bergigen Gegend ereignet habe. Zudem sei es nicht möglich, über eines der angrenzenden Grundstücke auf diese Straße zu gelangen. /dise

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