Akt gegen Faschismus: Artà entfernt altes Monument aus der Franco-Zeit
Auf Mallorca sind noch viele Denkmäler aus der Zeit der Diktatur erhalten. Im Nordosten wurde nun eines davon abgerissen
Es ist ein symbolischer Akt gegen den Faschismus: Die Gemeinde Artà im Nordosten von Mallorca hat veranlasst, das alte Denkmal entfernen zu lassen, das der Opfer im spanischen Bürgerkrieg gedenkt. Den Verantwortlichen im Rathaus zufolge sei das steinerne Kreuz, das bis dato unterhalb des Klosters aufragte, Ende der 30er Jahre wie in vielen anderen Gemeinden Spaniens vom Franco-Regime aufgestellt worden, um "ausschließlich der Gefallenen der Siegerseite im Bürgerkrieg zu gedenken".
Zwar war bereits nach dem Ende der Franco-Diktatur Anfang der 80er Jahre die alte Plakette unter dem Kreuz erneuert und durch eine neue ersetzt worden. Seitdem war unter dem Steinkreuz zu lesen, dass es sich um eine Gedenkstätte für alle Opfer des Bürgerkriegs handele. Doch immer wieder wurden Stimmen in der Gemeinde laut, die forderten, das von den Faschisten entworfene Monument zu entfernen.
Aufarbeitung der Vergangenheit
Auch der Ausschuss zum "Ley de Memoria y Reconocimiento Democrático" - also jenem Gesetz, das eine Aufarbeitung der faschistischen Vergangenheit Spaniens vorsieht - wurde im Jahr 2018 zurate gezogen. Er nahm das Kreuz neben vielen weiteren Monumenten und Symbolen im öffentlichen Raum auf den Balearen schließlich in die Liste jener Objekte auf, die es zu entfernen gilt.
In der Bevölkerung ist das Gesetz nicht unumstritten. Immer wieder werden Stimmen aus dem konservativen und rechten politischen Lager laut, die fordern, die Vergangenheit ruhen zu lassen, statt sie aufzuarbeiten. Auch der seit knapp einem Jahr regierende Rechtspakt hatte sich im Regierungsprogramm darauf verständigt, das Ley de Memoria außer Kraft zu setzen.
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