Zur Bestrafung ins Kellerloch geschickt: 49-Jähriger hielt sich auf Mallorca eine zwölfjährige Sexsklavin

Der Mann brachte das Mädchen mit der Mutter aus Afrika auf die Insel

Zur Bestrafung wurde das Mädchen in das Loch geschickt

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Der Fall erinnert an Josef Fritzl oder die Entführung von Natascha Kampusch: Ein 49-Jähriger auf Mallorca hat sich fünf Jahre lang ein zwölfjähriges Mädchen als Sexsklavin gehalten. Wenn das Kind seinen Wünschen nicht nachkam, schickte der Mann es zur Bestrafung in ein verstecktes, dunkles Kellerloch.

Wie die Guardia Civil in der vergangenen Woche in einer Pressemitteilung bekannt gab, reiste der nun Festgenommene 2015 in ein afrikanisches Land. Um welches genau es sich handelt, lässt die Polizei offen. Dort gab er sich als Menschenfreund aus, der einer mehrfachen Mutter ein besseres Leben auf Mallorca ermöglichen wollte.

Das Kind blieb alleine bei ihm

Sein eigentlicher Plan sah wohl vor, ein Kind zu adoptieren. Das war ihm wegen der bürokratischen Hürden nicht möglich. Über Jahre lang redete er daher der Mutter ins Gewissen, ihn zu heiraten und mit ihm nach Mallorca zu kommen. 2019 war es dann so weit. Zuerst lebten sie kurze Zeit bei ihm. Dann beendeten sie die Scheinehe. Er suchte ihr eine Wohnung in einem Dorf. Das Mädchen, das alleine mit der Mutter mitgekommen war, blieb bei ihm. Angeblich wollte der Mann das Sorgerecht beantragen, um ihre Schwestern auf die Insel holen zu können.

Der Mann drohte dem Mädchen immer damit, es und die Mutter nach Afrika abschieben zu lassen, wenn sie ihm nicht gehorche. Die härteste Bestrafung war das Loch unter seinem Schreibtisch. Dabei handelte es sich um einen ehemaligen Wassertank.

Als die mitbekam, dass der Mann die Anträge gestellt hat, ihre Schwestern auf die Insel zu holen, bekam sie wohl Angst, dass ihnen das gleiche Schicksal droht. Sie wandte sich an die Hermanas Oblatas, einem Orden, der sich um Frauen in Not kümmert. Sie erzählte, was passiert war. Der Orden erstatte Anzeige bei der Polizei.

Bei der Hausdurchsuchung fanden die Ermittler kinderpornografisches Material. Offenbar filmte der Festgenommene die Vergewaltigungen und stellte sie ins Internet. Ein Untersuchungsrichter ordente die Einweisung ins Gefängnis an.