Die Bedingungen zum Zelten sind eigentlich perfekt auf Mallorca: abgeschiedene Buchten, feiner Sand, schattenspendende Kiefern, viele laue Sommernächte, und vom Meeresrauschen könnte man sich Nacht für Nacht in den Schlaf wiegen lassen. Doch offiziell ausgewiesene Campingplätze sind Mangelware – wohl auch, weil sie der Hotel-Lobby und der Politik wenig gefallen. Auch Wildcampen ist strengstens verboten. Wegen der Pandemie ist derzeit zudem ein Großteil der wenigen offiziellen Zeltplätze nur für Sommercamps oder Gruppen zugänglich, mit denen die Einrichtungen zusammenarbeiten. Das ist etwa bei S’Alova in Sóller, Poble Nou in Alcúdia oder Sa Torrentera in Sencelles der Fall.

Sicher legal und für jedermann geöffnet sind die drei Zeltplätze der balearischen Forstbehörde Ibanat: Es Pixarells, Sa Font Coberta und Marjanor nahe der Pilgerstätte Lluc. Interessenten erkundigen sich am besten direkt im Besucher- und Informationszentrum Ca s’Amitger in Lluc, ob noch Plätze frei sind, oder alternativ unter der Nummer 971-51 70 70. In Sa Font Coberta ist Platz für 300 Camper, in Marjanor für 210, in Es Pixarells sind es 30. Wegen der Pandemie-Bestimmungen sind nur Gruppen mit maximal zehn Personen zugelassen.

Camper können höchstens zehn Nächte bleiben und zahlen 5 Euro pro Tag, Kinder unter 14 Jahren sind frei. Es gibt Sanitäranlagen, Feuerstellen und Tische. „Im Sommer wird zudem Sicherheitspersonal eingesetzt, um sicherzustellen, dass die anderen Besucher außerhalb der ‚Lärmzeiten‘ nicht gestört werden“, so eine Sprecherin.

Im Osten nahe Cales de Mallorca (Ctra. Cala Domingos, Espinagar) müssen Interessenten zuerst (kostenlos) Mitglied des Club Hipocampo werden. Dafür ist ein Formular auszufüllen. Es gibt 50 Plätze. Die Nacht kostet 11 Euro pro Person, Kinder bis sechs Jahre sind frei (Tel.: 971-83 37 15). Wanderer, die am alten Trappistenkloster La Trapa unterwegs sind, können auf Anfrage eine Nacht auf einem privaten Platz ohne Sanitäranlagen verbringen, die die Umweltschutzvereinigung Gob und das balearische Umweltministerium verwalten. Es gibt nur etwa vier Plätze. Daher bitte bereits zwei Wochen im Voraus eine Genehmigung hier beantragen. Die Übernachtung ist kostenlos, Besucher können aber bei der Einschreibung oder in der Büchse vor Ort eine Spende abgeben.

Mittlerweile geschlossen sind wegen der dortigen Waldbrandgefahr die Plätze s’Arenalet in Artà sowie Sa Comuna in Bunyola sowie Ses Cases Quarter in Betlem wegen der Pandemie zumindest vorübergehend. Son Serra de Marina lässt schon seit 1980 nur Gruppen zu (casalsonserramarina.com).