Mit neuem Standort: Der größte Flohmarkt für Kindersachen auf Mallorca findet endlich wieder statt

Zuletzt war der "rastrillo" in Santa Ponça beheimateten. Am 26. März wird in Palmas Gewerbegebiet Son Castelló gestöbert und verkauft

Auch für die Kids aufregend: Verkauf auf dem bislang auf dem Weihnachtsmarkt in Son Bugadelles abgehaltenen Kinderflohmarkt.  | FOTO: BENDGENS

Auch für die Kids aufregend: Verkauf auf dem bislang auf dem Weihnachtsmarkt in Son Bugadelles abgehaltenen Kinderflohmarkt. | FOTO: BENDGENS / SimoNe wErner

Simone Werner

Simone Werner

Es war schon eine kleine Insel-Institution: Der Kinderflohmarkt auf dem Weihnachtsmarkt im Gewerbegebiet Son Bugadelles in Santa Ponça. 2009 fand er erstmals dort statt. 2020 musste er wegen der Pandemie ausfallen. 2021 standen die Stände wieder, doch dann sagte 2022 Holger Becker, der Betreiber des Weihnachtsmarktes, den mercadillo ab, weil die Gemeinde Calvià plötzlich doppelt so viel Miete wie sonst verlangte. Seither hatte auch der von der Deutschen Sonja Visscher und der Schweizerin Maria Sciarmella organisierte Kinderflohmarkt keine Heimstätte mehr.

Sonja Visscher (li.) mitMaria Sciarmella. FOTO: FEHLEN

Sonja Visscher (li.) mit Maria Sciarmella. FOTO: FEHLEN / SimoNe wErner

Der Termin steht

Nun haben die beiden Initiatorinnen einen neuen Standort gefunden: Am 26. März laden sie ins Gewerbegebiet Son Castelló ein. Die Fläche stellt Mallorca Storage, eine Firma, die Lagerräume vermietet. „Wir nutzen für den Flohmarkt den ganzen Außenbereich, der einmal um das Gebäude herum geht, sowie einen Teil der dahinter liegenden Halle“, sagt Sonja Visscher. Während der Kinderflohmarkt in Santa Ponça immer ganz im Freien stattfand, sei nun ein Drittel der insgesamt 120 Stände überdacht.

Das Gelände von Mallorca Storage.

Das Gelände von Mallorca Storage. / Visscher

Sich für einen Stand bewerben

Die Plätze in der Halle sind schon vergeben. Wer im Freien einen Stand betreiben will, sollte sich zunächst per E-Mail bei Visscher melden. Jeder darf maximal zwei Stände, die jeweils zwei Meter breit sind, besetzen. Pro Stand ist draußen eine Gebühr von zwölf Euro fällig. Zwei Euro davon gehen als Spendenbeitrag an die Fundació Montision. „Sie unterstützt Familien in Not, und zwar nicht nur durch Lebensmittel oder Kleidung. Die Freiwilligen geben auch ganz praktische Hilfe, etwa wenn es um Einbürgerungsangelegenheiten oder Nachhilfe für Schulkinder geht“, erklärt Visscher. Die Stiftung habe auf dem rastrillo auch selbst einen Stand.

Bezahlung direkt bei der Anmeldung

Neu sei in diesem Jahr, dass Interessenten die Standgebühr direkt bei der Anmeldung per Bizum, dem Bezahldienst der spanischen Banken, oder PayPal zahlen müssen. Dies sei notwendig, da die Plätze am neuen Standort, ganz im Gegensatz zu denen auf dem Gelände in Santa Ponça, genau abgezählt sind. „Dort hätten, wenn 250 Verkäufer gekommen wären, alle Platz gehabt. In Son Castelló ist der Raum begrenzter und wir müssen genau planen, wo die Stände stehen“, sagt Visscher, die betont, dass der neue Standort für die Besucher sehr übersichtlich sein wird. „Man geht einmal um die Halle herum und kann dann noch einen Abstecher in die Halle machen.“

Auch die Parkplatz-Situation dort sei für Besucher günstig. An einem Sonntag sei in dem Gewerbegebiet damit zu rechnen, dass jeder Besucher in der Nähe, entlang der Straße, einen Parkplatz findet.

Flohmarkt-Feeling.

Flohmarkt-Feeling. / Archiv

Was passiert bei Regen?

Für den Fall, dass das Wetter im Vorfeld unbeständig sein wird, sei der neue Standort etwas besser gerüstet als das Gelände in Santa Ponça. In der Deutschen-Hochburg mussten immer auch einige Stände auf dem Rasen aufgebaut werden. „Hat es am Tag vor der Veranstaltung geregnet, war es dort teils etwas matschig“, so Visscher. Auf dem Gelände in Son Castelló seien die Außenplätze alle asphaltiert.

Sei für den Tag selbst schlechtes Wetter gemeldet, werde der Flohmarkt verschoben. Am Nachmittag oder spätestens am Abend des 25.3. wollen die Organisatoren dann Standbetreibern und Besuchern absagen und direkt einen neuen Termin anbieten. „Womöglich wird das der darauffolgende Sonntag sein. Wenn ein Standbetreiber da nicht kann, bekommt er das Geld zurück“, sagt Visscher.

Der Kinderflohmarkt soll künftig zweimal pro Jahr in dem Gewerbegebiet und, wenn möglich, auch wieder in Santa Ponça stattfinden. Durch die Zusammenarbeit mit Mallorca Storage hätten Standbetreiber nun auch die Möglichkeit, ihre Ware bis zum nächsten Flohmarkt (kostenpflichtig) in einem der trasteros direkt vor Ort zwischenzulagern. Für einen Kubikmeter zahlen sie allerdings inklusive Versicherung 30,25 Euro im Monat.

So ging es in Santa Ponça zu.

So ging es in Santa Ponça zu. / Bendgens

Alles fürs Kind

Verkaufen dürfen nur Privatpersonen und zwar nur Secondhand-Artikel für Babys, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren. Besonders groß sei das Angebot an gebrauchten Artikeln für Babys. „Ob Kinderwagen, Babyphone, Hochstühle, Bettchen oder Kleidung: Für alle, die momentan schwanger sind und demnächst ihr Baby bekommen, ist der Flohmarkt eine Goldgrube“, versichert Sonja Visscher, die selbst zwei mittlerweile erwachsene Söhne hat. Ältere Kinder können inmitten von Kleidung, Spielzeug von bekannten Marken wie Lego, Duplo oder Playmobil, Fahrrädern oder Inline-Skates stöbern – und natürlich auch selbst ihr Spielzeug verkaufen. Auch Bücher, vor allem auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Katalanisch, werden feilgeboten, ebenso Klassiker an Schullektüre.

Preise, Schnäppchen, Foodtrucks

Die Preise bestimmt jeder Standbetreiber selbst. „Es sind immer auch welche dabei, die etwa für einen Kinderwagen zu viel verlangen. Doch das Angebot ist so groß, dass der dann eben stehen bleibt“, sagt die 54-Jährige, die mehrere Hundert Besucher erwartet. Sie sollten große Taschen mitbringen, rät sie. „Ab ein paar Cents gibt es hier alles. Man kann mega Schnäppchen machen.“ Der Eintritt ist frei. An zwei Foodtrucks kann man sich stärken.

Die Idee, einen Kinderflohmarkt zu organisieren, hatte Sonja Visscher schon vor knapp 20 Jahren, als die gebürtige Hannoveranerin mit ihren Kindern an einer Krabbelgruppe teilnahm. Mit den Jahren stieß der Flohmarkt der Residentin, die seit 1999 auf der Insel lebt, auf immer größeres Interesse. „Als meine Kinder älter waren, dachte ich, ich höre jetzt auf. Es hätte mir aber leidgetan. Also ging es weiter“, sagt Visscher.

Flohmarkt mit Kindersachen mit neuem Standort: 26.3., 10–16 Uhr, C/. Setze de Juliol, 73, Polígono Son Castelló, Palma (Mallorca Storage), StandReservierung per E-Mail: sonja.rastrillo@gmail.com, 12 Euro pro Stand, davon 2 Euro Spendenbeitrag, 

Eintritt frei, FB: Rastrillo „Todo para Niños“, IG: rastrillo_todo_para_ninos, mallorcastorage.es