Mindestdauer, Geschwindigkeit, Preise: Das kostet Internet auf Mallorca

Neben den bekannten Telekomriesen gibt es für den Internetzugang auch immer mehr kleinere Provider. Welche Vor- und Nachteile sie haben, was für Preise aufgerufen werden und wo es wirklich nur Internet (fibra) ohne Festnetz oder Handyvertrag gibt

Je nach Angebot und Anbieter bekommen Kunden den Router nur geliehen, gratis dazu oder müssen extra dafür zahlen.

Je nach Angebot und Anbieter bekommen Kunden den Router nur geliehen, gratis dazu oder müssen extra dafür zahlen. / DPA

Simone Werner

Simone Werner

Vor allem während der kalten Jahreszeit kommt man ohne gutes Internet zu Hause kaum aus. Sonst wird das Anschauen von Filmen bei Streaminganbietern zur Nervenprobe. Bevor man sich für ein bestimmtes Angebot eines Internetanbieters (fibra) entscheidet, sollte man seine Gewohnheiten und sein Zuhause genau kennen, rät Alfonso Rodríguez von der Verbraucherschutzorganisation Consubal: „Bei allen, die nicht von zu Hause aus arbeiten und nur Filme schauen und ein bisschen surfen wollen, sollten 300 Megabyte Geschwindigkeit reichen.“ Allen Remote-Arbeitern, die sich regelmäßig von zu Hause aus mit ihrem PC auf der Arbeit verbinden müssen, rät er eher zu 600 Megabyte oder gar einem Gigabyte. Gleiches gilt für alle, die ein Smart Home haben und Ofen, Kühlschrank und Co. mit dem Handy steuern.

Vor allem zwei Anbieter stellen die Infrastruktur auf der Insel

Gut zu wissen: Ein Großteil der Internet-Infrastruktur gehört den beiden größten Anbietern, nämlich Movistar und Vodafone. Andere, kleinere (oft nur virtuelle) Firmen, etwa Pepephone, Orange oder Digi, nutzen sie kostenpflichtig. Damit die kleineren Anbieter nicht die Vorherrschaft der großen gefährden, seien die Qualität der Verbindung bei Movistar und Vodafone oft besser, die Preise aber auch höher. Digi etwa nutzt die Infrastruktur von Movistar, ist aber günstiger. Allerdings ist der kleinere Anbieter jetzt auch dabei, sein eigenes Glasfasernetz aufzubauen.

Mindestlaufzeit beachten

Auf den Websites der meisten Anbieter kann man vor Abschluss des Vertrags per Postleitzahl schauen, ob ein Anschluss möglich ist. Bei der Wahl des Anbieters sollte man bedenken, ob es eine Mindestdauer (permanencia) gibt. „Die meisten haben keine“, weiß Rodríguez. Andere bieten etwa Rabatte von 50 Prozent an, verpflichten einen gleichzeitig aber zu 24 Monaten Mindestlaufzeit. Versteckte Bedingungen dieser Art finden sich oft im Kleingedruckten. „Wir raten daher immer dazu, darauf zu pochen, alle Bedingungen schriftlich zu bekommen“, so Rodríguez.

Um den Vertragsabschluss für Kunden so einfach wie möglich zu machen, lässt er sich, zumindest bei Standardverträgen, oft mit ein paar Klicks im Internet erledigen. „Wer allerdings individuelle Bedingungen verhandeln will, etwa, dass er keine Mindestlaufzeit einhalten muss oder als Kompensierung ein Telefon dazubekommt, sollte unbedingt anrufen“, rät Rodríguez. Wer erst später merkt, dass er doch eine zu langsame Geschwindigkeit gebucht hat, kann diese normalerweise ohne Verwaltungskosten verändern, zahlt dann aber selbstverständlich den neuen Tarif.

Um Handy und Laptop gut nutzen zu können, sollte jeder Verbraucher seine Gewohnheiten genau kennen.

Um Handy und Laptop gut nutzen zu können, sollte jeder Verbraucher seine Gewohnheiten genau kennen. / DPA

Vodafone

Der Telekommunikations-Riese bietet drei Pakete (300 MB, 600 MB und 1 GB) an. Praktisch: Beim günstigsten Paket (300 MB und Festnetz) für 27 Euro kann man für drei Monate, in denen man nicht in seinem Zuhause ist, aussetzen. Es gibt keine permanencia, der Router ist kostenlos, die Installation kostet aber, falls ein Techniker kommen muss, 50 Euro extra. Für 600 MB zahlen Kunden inklusive Festnetz noch bis zum 31. Dezember 30,40 Euro, zum 1. Januar steigt der Preis auf 31,80 Euro an. In dem Paket mit 1 GB für 36,20 Euro oder 34,30 Euro (bis 31.12.) sind neben dem Festnetzanschluss 30 TV-Sender enthalten. Die Mindestlaufzeit für die zuletzt genannten beiden Verträge beträgt ein Jahr. Wer früher aus dem Vertrag ausscheidet, zahlt nachträglich anteilig 150 Euro für die Installation. Den Router bekommen Kunden geliehen. Sie müssen ihn bei Ausscheiden aus dem Vertrag innerhalb von 30 Tagen wieder abgeben, sonst drohen 80 Euro Strafzahlung. vodafone.es

Movistar

Movistar wirbt damit, das „stabilste Netz der Branche und den besten Kundendienst“ zu haben. 300 MB inklusive Festnetz kosten derzeit 29,90 Euro pro Monat, ab dem 14.1.2024 2 Euro mehr. Router und Installation sind bei allen Paketen kostenlos. Permanencia gibt es keine. 600 MB kosten 33,90 Euro. Auch hier erhöht sich der Preis Mitte Januar um 2 Euro. Das Angebot „Fibra 1 GB“ gibt es derzeit für denselben Preis. Doch Achtung: Nur in den ersten drei Monaten zahlt man 33,90 Euro, danach 45,90 Euro. movistar.es

Digi

Die günstigsten Tarife des Anbieters sind die, die er in seinem eigenen Netz anbietet (Fibra Smart). Ob es an der eigenen Adresse verfügbar ist, lässt sich auf der Website prüfen. Beim MZ-Test ist dies bei der Privatadresse der Redakteurin nicht der Fall. In jedem Fall hat man aber die Wahl zwischen 300 MB für 25 Euro oder 1 GB für 30 Euro. Der Router und die Installation sind in beiden Tarifen gratis dabei. Die Mindestlaufzeit beträgt drei Monate (3 meses de compromiso). Bei beiden Angeboten sind noch 50 GB Speicherplatz bei Digi Storage, der hauseigenen Cloud, dabei. digimobil.es

Jazztel

Bei diesem Anbieter ist eine Festnetzverbindung (fijo) zwangsweise mit im Internetpaket. Wer den Vertrag online abschließt, zahlt für den billigsten Tarif, bei dem 300 MB inklusive sind, derzeit 24,95 Euro. Router und Installation sind bei dem Online-Vertrag inklusive. Allerdings binden sich Kunden für mindestens ein Jahr an den Anbieter. Genauso ist es auch bei dem Paket (mit Festnetz) mit 600 MB für 29,95 Euro. Wer einen Euro mehr zahlt, bekommt derzeit das Paket mit 1 GB. jazztel.com

Pepephone

Pepephone vertreibt Internet nur in Kombination mit einem Datenpaket fürs Handy (móvil ). 300 MB fibra und 39 GB fürs Handy kosten derzeit 38,90 Euro. Permanencia gibt es keine. Den Router gibt es (ausgeliehen) gratis dazu. Wer seine Daten nicht aufbraucht, bekommt sie im nächsten Monat obendrauf geschlagen (acumulables). Bei den anderen beiden Paketen ist jeweils ein Basis-Dienst von Netflix und Amazon Prime mit dabei. 500 MB (Internet) mit 49 GB kosten derzeit 46,90 Euro pro Monat. Permanencia gibt es keine. Das teuerste Paket mit 800 MB fibra und 109 GB Daten schlägt mit 54,90 Euro monatlich zu Buche. Um treue Kunden zu belohnen, sinkt der Preis pro Jahr um 1 Euro. Ab dem fünften Jahr zahlen Kunden dann dauerhaft 49,90 Euro. pepephone.com

Lowi

Der Anbieter nutzt die Infrastruktur von Vodafone: Für die Installation und den Router sind 30 Euro extra notwendig – sofern Kunden mindestens drei Monate bleiben. 300 MB kosten 24,95 Euro, 600 MB 29,95 Euro, 1 GB 34,95 Euro. lowi.es

Orange

Nur fibra allein bietet diese Firma nicht an. Bei einem Black-Friday-Angebot namens „Home Básico“ gab es vergangene Woche 300 MB samt Festnetz ohne permanencia für 30 Euro. Bei anderen Paketen sind neben der fibra Fernsehen und bei wieder anderen zusätzlich Handyverträge dabei. Wer 500 MB fibra haben will, kann sich mit 60 TV-Sendern vergnügen und zahlt 33 Euro pro Monat. Das 1-GB-Paket mit 90 Sendern kostet 43 Euro. Die permanencia beträgt jeweils ein Jahr, zudem ist jeweils eine Festnetznummer-Vertrag dabei. orange.es

Hinweis: Angebote und Preise können sich kurzfristig geändert haben. Die genannten sind vom 5. Dezember 2023.

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