Atlantik-Überquerung geglückt: Mallorquinerin segelt als Erste alleine von Spanien auf die Bahamas
Aina Bauzà benötigte allerdings rund zehn Tage länger als geplant
Aina Bauzà hat es geschafft: Die 29-jährige Seglerin des Club Náutico in Port d'Andratx hat als erste Frau alleine in ihrem nur 6,50 Meter langen Boot den Atlantik überquert. Die dafür eigentlich angepeilte Zeit von 21 Tage schaffte sie allerdings aufgrund der meteorologischen Bedingungen nicht. Die Mallorquinerin benötigte schließlich 31 Tage und 34 Minuten, um von Cádiz (Andalusien) nach San Salvador auf den Bahamas zu gelangen.
Dennoch hat Bauzà gleich mehrere Rekorde eingestellt: Sie war die erste Person, die diese Strecke in einem so kleinen Boot alleine zurückgelegt und damit auch die erste Frau, die sich dieser Herausforderung gestellt hat.
4.800 Seemeilen statt 4.000
Die rund 4.000 Seemeilen zwischen Cádiz und San Salvador wurden dabei im Endeffekt sogar noch zu einer längeren Strecke, weil Aina Bauzà die Bahamas aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen nicht auf direktem Wege ansteuern konnte. Sie musste deutlich weiter nach Süden ausweichen als geplant, um Winde vorzufinden, die sie nach Westen trugen. Im Endeffekt legte die Mallorquinerin rund 4.800 Seemeilen zurück, bei einer Spitzengeschwindigkeit von 18 Knoten.
Zunächst war Bauzà auf drei Kaltfronten hintereinander getroffen. Rund um die Kanaren gab es dann kaum Wind und im Zentralatlantik war es mitunter stürmisch. Zwar blies der Wind recht ordentlich, dafür gab es aber auch bis zu vier Meter hohe Wellen. Und kurz vor der Karibik folgten vier Kaltfronten hintereinander, die viel Regen und ständig wechselnde Winde mit sich brachten.
16 Tage lang keinem Menschen begegnet
Neben der rein technischen und sportlichen Herausforderung wurde die Atlantik-Überquerung für Bauzà auch zu einem persönlichen Härtetest. "Es war das erste Mal, dass ich so lange allein an Bord eines Bootes war", berichtet sie. In der Karibik sei ihr 16 Tage hintereinander keine Menschenseele auf dem Wasser begegnet, bevor sie auf ein Frachtschiff traf.
Negativ überrascht war Bauzà von der großen Menge an Müll, den sie im Meer entdeckte. "Es tat mir sehr leid, aber ich konnte nichts aus dem Wasser holen bei der Geschwindigkeit, mit der ich unterwegs war."
Europa-Umrundung als nächstes Ziel
Aina Bauzà teilte ihr Abenteuer in den sozialen Netzwerken und will in den kommenden Monaten einen kurzen Dokumentarfilm über ihre Atlantik-Überquerung zusammenschneiden. Bauzà hatte an Bord schließlich keinerlei der sonst selbstverständlichen Annehmlichkeiten, wie ein Bett, eine Küche oder eine Toilette. Auch konnte sie maximal 20 Minuten am Stück schlafen, da das Boot ohne Pause unterwegs war.
Kaum ist die Mallorquinerin auf die Balearen zurückgekehrt, plant sie schon das nächste Vorhaben: eine Europa-Umrundung. Wann es dazu kommen soll, ist bisher nicht klar. /jk
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