Grüner Wasserstoff auf Mallorca: Bau der Pipeline hat begonnen

Die Firma Redexis investiert rund drei Millionen Euro in ein Teilstück, um Wasserstoff in die bestehende Erdgasleitung einzuspeisen

Arbeiten für die neue Pipeline.

Arbeiten für die neue Pipeline. / Redexis

Frank Feldmeier

Frank Feldmeier

Auf Mallorca haben die Bauarbeiten für die erste Wasserstoff-Pipeline begonnen. Die knapp drei Kilometer lange Leitung soll dazu dienen, den Wasserstoff in das bestehende Netz für den Transport von Erdgas einzuspeisen, wie das Unternehmen Redexis in einer Pressemitteilung vom Dienstag (7.11.) informiert. Das Vorhaben ist Teil des Projekts Green Hysland und soll Anfang 2024 abgeschlossen werden.

Die linke Vorgängerregierung hatte im vergangenen Jahr eine Wasserstofffabrik in Lloseta in Betrieb genommen, die aber wegen Lieferproblemen bei Bauteilen mit großen Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hat. Das Projekt sieht vor, mit Solarenergie Wasserstoff zu produzieren, der dann für den Betrieb von Fahrzeugen, aber auch für die Klimatisierung von Hotels verwendet wird.

Erste Genehmigung in Spanien

Die Pipeline, die jetzt gebaut wird, soll von der Stelle, wo der in Lloseta produzierte Wasserstoff mit Spezialfahrzeugen angeliefert wird, bis zum Einspeisepunkt in das Erdgasnetz führen. Den genauen Verlauf gibt das Unternehmen in der Pressemitteilung nicht an. Es handle sich um die erste Genehmigung dieser Art in Spanien, ausgestellt worden sei sie für die Pipeline San Juan-Cas Tresorer-Son Reus.

Vorstellung der Busse.

Vorstellung der Wasserstoff-Busse. / Ajuntament

Die genauen Zahlen

Die Investitionen belaufen sich auf mehr als drei Millionen Euro. Die Wasserstoff-Pipeline werde dazu beitragen, den Ausstoß von Kohlendioxid in einer Größenordnung zwischen 1.265 und 3.829 Tonnen zu vermeiden, heißt es - ein wichtiger Schritt für die geplante Energiewende. Zunächst sollen 190 Tonnen Wasserstoff pro Jahr eingespeist werden, möglich seien aber bis zu 575 Tonnen pro Jahr. Das entspreche 20 Gigawattstunden. Auf diese Weise könnten mehr als 115.000 Haushalte auf Mallorca und 2.000 Abnehmer unter anderem in der Industrie von der grünen Energie profitieren.

Die Länge der bestehenden Gas-Pipeline auf Mallorca beziffert Redexis mit 160 Kilometern, das Leitungsnetz sei insgesamt 1.150 Kilometer lang.

Die Anlage in der früheren Zementfabrik von Cemex soll bis zu 300 Tonnen Wasserstoff im Jahr produzieren, und zwar für den Antrieb von Brennstoffzellen- Bussen und Mietwagen, für die Beheizung von Gebäuden sowie auch für den Betrieb von Fähren und Häfen. Der Strom für den Betrieb der Anlage kommt aus zwei Solarparks – wegen dieser erneuerbaren Energiequelle ist deswegen auch von grünem Wasserstoff die Rede.