Es wird erst einmal nichts mit dem Naturschutzgebiet im Südwesten von Mallorca

Das spanische Verteidigungsministerium hat den Plänen jetzt einen Riegel vorgeschoben

Das Gebiet der Punta de El Toro sollte zum Schutzgebiet gehören.

Das Gebiet der Punta de El Toro sollte zum Schutzgebiet gehören. / Juan Luis Iglesias

Johannes Krayer

Johannes Krayer

In absehbarer Zeit wird es kein Naturschutzgebiet Parc Natural de Ponent im Südwesten von Mallorca geben. Das spanische Verteidigungsministerium hat abgelehnt, dass das militärische Sperrgebiet Rafeubetx in der Nähe von El Toro in das neue Schutzgebiet aufgenommen wird. Ohne dieses Areal habe aber das gesamte Projekt keinen Sinn, erklärte die Generaldirektorin des balearischen Umweltministeriums, Ana Torres. Das Ministerium hat nach dem Bescheid aus Madrid die Pläne für den Parc Natural de Ponent erst einmal auf Eis gelegt.

Torres bedauerte die Entwicklung, erklärte aber gleichzeitig, dass das Gebiet deshalb nicht ungeschützt sei. Von den rund 7.340 Hektar, die das neue Naturschutzgebiet umfassen sollte, seien bereits heute rund 6.830 Hektar mit unterschiedlichen Schutzkategorien versehen, sagte Torres.

Umweltschützer halten Schutzgebiet für möglich

Die Generaldirektorin gab die Schuld an der neuen Entwicklung der linken Vorgängerregierung, die das Schutzgebiet zwar auf den Weg gebracht, aber offenbar nicht dem Verteidigungsministerium in Madrid Bescheid gegeben hatte, dass das militärische Sperrgebiet Teil des Schutzraumes sei. Das militärische Schutzgebiet hätte sich im Herzen des geplanten Naturschutzgebietes befunden, außerdem beherbergt es nach Angaben von Torres zahlreiche wertvolle Arten

So sollte der Parc Natural de Ponent aussehen (rosa Gebiet). Das blaue Gebiet ist das bereits existierende Meeresschutzgebiet.

So sollte der Parc Natural de Ponent aussehen (rosa Gebiet). Das blaue Gebiet ist das bereits existierende Meeresschutzgebiet. / MZ

Die Umweltschutzorganisation Gob unterdessen forderte, das Naturschutzgebiet auch ohne das Areal von Rafeubetx in die Tat umzusetzen. Schließlich sei es auch im Fall der Inselgruppe Cabrera oder des Puig Major kein Problem, die Gebiete militärisch zu nutzen und sie gleichzeitig unter Naturschutz zu stellen. Noch dazu sei die militärische Aktivität in Rafeubetx sehr gering und in vielen anderen Regionen in Spanien gebe es ebenfalls Naturschutzgebiete, die Militärzonen beinhalten.

Ankündigung kurz vor den Wahlen

Die Ankündigung über das Naturschutzgebiet Parc Natural de Ponent machte die Linksregierung vor einem Jahr, kurz vor den Regionalwahlen. Der letzte große unbebaute Küstenstreifen der Gemeinde Calvià, der sich von El Toro bis Portals Vells erstreckt, sollte damit stärker geschützt werden soll. Ziel war, auch das Meeresschutzgebiet von El Toro und Malgrats in den Parc Natural de Ponent zu integrieren, das erst 2022 ausgeweitet wurde.

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