Der Krieg in der Ukraine stellt die Tourismusbranche nach Einschätzung des Deutschen Reiseverbandes (DRV) vor zusätzliche Herausforderungen. "Der Krieg und die internationalen Reaktionen darauf, werden Folgen für unser aller Leben haben, für die Wirtschaft und unsere internationale Industrie", sagte DRV-Präsident Nobert Fiebig am Dienstag bei der Eröffnung der Internationalen Reisemesse ITB, die auch in diesem Jahr wegen der Pandemie online stattfindet.

Die genauen Folgen seien derzeit noch nicht absehbar, eins sei aber sicher: "Der Krieg wird eine zusätzliche Herausforderung für unsere Industrie darstellen neben und nach Corona", sagte Fiebig.

Steigende Nachfrage nach der Corona-Krise

Bislang verzeichnet die Branche nach zwei Pandemie-Jahren mit teils massiven Reisebeschränkungen eine steigende Nachfrage. Seit Februar übertreffen die wöchentlichen Buchungszahlen in Reisebüros und auf Online-Reiseportalen demnach das Niveau der jeweiligen Woche vor der Corona-Krise 2019. Das gesamte Buchungsvolumen für die aktuelle Sommersaison liege aber immer noch 48 Prozent unter dem Vorkrisenniveau, berichtete Fiebig.

Lockdowns und Reisebeschränkungen haben auch im zweiten Corona-Jahr 2021 tiefe Löcher in die Bilanz der Branche gerissen. Dem Marktforscher GfK zufolge sanken die Reiseausgaben der Menschen in Deutschland gegenüber dem Krisenjahr 2020 um 10 Prozent auf 28,8 Milliarden Euro. Auf Pauschalreisen und Bausteinangebote der Veranstalter entfielen 10,4 Milliarden Euro - ein Rückgang von 16 Prozent. Im Rekordjahr 2019 erzielten organisierte Reisen noch einen Umsatz von 35 Milliarden Euro.