Mallorca Zeitung

Mallorca Zeitung

So reduzieren die Kreuzfahrtschiffe die Zahl der Mallorca-Anläufe

Ein Limit sieht vor, dass an keinem Tag mehr als drei große Pötte in Palma festmachen dürfen

Maximal drei Kreuzfahrtschiffe dürfen kommendes Jahr gleichzeitig anlegen. Aguilera

Für das kommende Jahr haben die Reedereien 450 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen im Hafen von Palma de Mallorca geplant. Das sind rund 50 weniger als im laufenden Jahr. Damit erfüllt die Branche ein Abkommen, das Ende vergangenen Jahres mit der balearischen Landesregierung ausgehandelt worden war, um die Folgen des Overtourism abzumindern.

Zwar handle es sich bislang um Planungen, die sich noch ändern könnten, so die Präsidentin des Branchenverbands Apeam, Beatriz Orejudo, gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Doch die vereinbarten Auflagen werde man ohne Probleme einhalten können. Das betrifft etwa die Regelung, dass bis 2026 an keinem Tag mehr als drei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig im Hafen von Palma de Mallorca festmachen sollen. Im laufenden Jahr war das infolge einer Ausnahmeregelegung noch an 18 Tagen der Fall. Inzwischen aber hätten sich alle Reedereien auf die neuen Bestimmungen eingestellt, alle Beteiligten nähmen die Vereinbarung sehr ernst. Diese sieht des Weiteren vor, dass nur einer der Riesen pro Tag Platz für mehr als 5.000 Passagiere bieten darf.

Das Regelwerk soll verhindern, dass zu viele Urlauber gleichzeitig die Innenstadt bevölkern. Palma de Mallorca ist die erste Stadt in Spanien, die ein solches Limit eingeführt hat. Zum Vergleich: Vor der Pandemie lagen teilweise bis zu fünf große Pötte gleichzeitig in Palma vor Anker. Bürgerinitiativen kritisieren das ausgehandelte Limit allerdings als unzureichend. Sie fordern sogar, maximal ein Kreuzfahrtschiff pro Tag im Hafen von Palma de Mallorca zuzulassen. Die Reedereien dagegen verweisen unter anderem auf Investitionen in weniger umweltschädliche Schiffe und das Geld, dass die Urlauber bei Landausflügen ausgeben.

Nach Angaben von Orejudo seien bislang noch nicht wieder die Gästezahlen aus der Vor-Corona-Zeit erreicht worden. Es gebe auch mehr verfügbare Plätze auf den Schiffen, da ältere und kleinere Pötte durch modernere Kreuzfahrtschiffe ersetzt worden seien. In jedem Fall werde die Branche die gestiegenen Logistik- und Treibstoffkosten nicht auf die Endkunden umlegen. /ff

Artikel teilen

stats