Superstreiktag am Montag: Auch Flüge zwischen Deutschland und Mallorca betroffen

Der Frankfurter Flughafen bittet Passagiere dringend, von einer Anreise zum Flughafen abzusehen.

Warnstreik am Flughafen Köln-Bonn.

Warnstreik am Flughafen Köln-Bonn. / Oliver Berg, dpa

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Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wollen mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik am Montag große Teile des öffentlichen Verkehrs in Deutschland lahmlegen. Betroffen von dem ganztägigen Warnstreik sind der Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen. Die Gewerkschaft Verdi ruft zudem in ihrem Organisationsbereich zu Warnstreiks an allen deutschen Verkehrsflughäfen außer Berlin auf sowie im öffentlichen Nahverkehr in sieben Bundesländern. Auch die Autobahngesellschaft und die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung soll bestreikt werden. Das teilten die beiden Gewerkschaften am Donnerstag (23.3.) in Berlin mit.

Die Warnstreiks an Flughäfen betreffen den Gewerkschaften zufolge einerseits die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, zum anderen örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit.

Regulärer Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen bereits abgesagt

Der Frankfurter Flughafen beispielsweise hat den regulären Passagierverkehr bereits komplett abgesagt. "Alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen", seien aufgrund des Warnstreiks ausgesetzt, teilte die Betreibergesellschaft Fraport am Donnerstag mit. "Fraport bittet Passagiere daher dringend, von einer Anreise zum Flughafen abzusehen." Auch Umsteigeverkehre könnten am größten deutschen Flughafen nicht stattfinden. Fraport zufolge waren an diesem Tag ursprünglich etwa 1.170 Starts und Landungen mit insgesamt rund 160.000 Passagieren geplant.

Mit dem Großstreik erhöht Verdi den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

Tipps für Flug-Reisende

  • Reisende sollten sich zunächst bei der Airline erkundigen, welche Möglichkeiten bestehen – etwa Umbuchungen. Auch bei einem streikbedingten Flugausfall können Passagiere gegenüber der Fluggesellschaft darauf pochen, alternativ ans Ziel befördert zu werden - und sei es erst am nächsten Tag.
  • Sie können stattdessen auch den Ticketpreis zurückverlangen, müssen sich dann aber selbst darum kümmern, wie sie von A nach B kommen.
  • Bei ausgefallenen innerdeutschen Verbindungen bieten Airlines oft die Option, dass Ticket in eine Bahnfahrkarte umzuwandeln. Das wird bei diesem Streik freilich kaum möglich sein.
  • Wer eine Flugpauschalreise gebucht hat und am Montag abfliegen wollte, sollte den Veranstalter kontaktieren. Der habe auch bei einem Warnstreik Sorge zu tragen, die Urlauber ans Ziel zu bringen, erklärt Verbraucherschützerin Menold. Falls ein Urlaubstag verloren geht, lässt sich der Reisepreis gegebenenfalls anteilig mindern.

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