Protest gegen Massentourismus auf Mallorca: Aktivisten diskutieren darüber, den Flughafen lahmzulegen

Bei einer Versammlung, die das Bündnis "Menys Turisme, Més Vida" am Freitag (17.5.) in Sineu einberufen hat, haben mehr als 300 Menschen Vorschläge für Protest-Aktionen besprochen

Die Bürgerversammlung in Sineu, bei der Vorschläge für Proteste gegen Massentourismus diskutiert wurden, war gut besucht.

Die Bürgerversammlung in Sineu, bei der Vorschläge für Proteste gegen Massentourismus diskutiert wurden, war gut besucht. / DM

Redaktion DM

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Großer Andrang bei einer offenen Gesprächsrunde, zu der das Bündnis "Menys Turisme, Més Vida" (Weniger Tourismus, mehr Leben) am Freitag (17.5.) in Sineu eingeladen hatte: Mehr als 300 Personen haben an der zweistündigen Versammlung teilgenommen und Vorschläge für Protestaktionen gegen den Massentourismus auf Mallorca diskutiert.

Die am häufigsten ausgesprochene Idee, die viel Zustimmung im Saal erhielt: Der Protest soll sich, wenn er einen großen Effekt erzielen soll, auf die Hotspots des Tourismus konzentieren - also auf den Flughafen, den Hafen, aber auch auf besonders überlaufene Orte wie die Bucht Caló des Moro oder den Strand Es Trenc.

"Kampfwoche" und Verkehrskollaps

Außerdem betonten Pere Joan Femenia von Fridays for Future Mallorca und Margalida Ramis vom Umweltschutzverbund GOB, dass das Ziel sei, so viele Aktivisten wie möglich für die Bewegung zu mobilisieren - "mindestens 3.000". Auch gelte es, die Gewerkschaften mit ins Boot zu holen, damit sich die im Tourismus beschäftigten Arbeitnehmer an den Protesten beteiligen. Zu den konkreten Vorschlägen, die dann bei der Zusammenkunft besprochen wurden, gehörte die Ausweitung der geplanten Aktionen auf eine "Kampfwoche" mit einem spezifischen Motto.

Die Zusammenkunft fand im IES Sineu statt.

Die Zusammenkunft fand im IES Sineu statt. / DM

Was die Konzentration der Proteste auf den Flughafen von Mallorca betrifft, so wurde unter anderem vorgeschlagen, mit Autos einen Verkehrskollaps herbeizuführen. Um Geldstrafen oder gar Verhaftungen an diesem heikeln Ort für Protestaktionen zu entgehen, kam die Forderung auf, eine Gruppe von Juristen zur Unterstützung und Beratung ins Leben zu rufen und unter Umständen sogar ein Spendenkonto einzurichten.

Protest auf allen Balearen-Inseln gleichzeitig

Eine Idee, die ebenfalls viel Anklang fand, ist eine Demonstration, die auf allen vier Balearen-Inseln gleichzeitig stattfindet und somit mehr Sprengkraft haben würde. Große Einigkeit herrschte im Saal auch bei dem Vorschlag, eine große Protestaktion zum Höhepunkt der Urlaubssaison durchzuführen, also im Juli oder August, um möglichst viel Beachtung zu finden. "Es geht darum, den Kollaps zum Kollabieren zu bringen", hieß es bei der Versammlung. /bro