Knapp drei Wochen nach den Kommunalwahlen auf Mallorca haben die ersten neuen Bürgermeister in den Gemeinden der Insel ihr Amt angetreten - alle 53 Gemeinderäte auf Mallorca konstituieren sich am Samstag (15.6.) im Laufe des Tages. Während in einigen Kommunen Bürgermeister der vergangenen Legislaturperiode weiterregieren dürfen, wird in anderen Rathäusern der Machtwechsel vollzogen, so etwa in Llucmajor oder Manacor.

Palma de Mallorca

In Palma de Mallorca kehrt der Sozialist José Hila zurück ins Bürgermeisteramt - er hatte bereits die ersten beiden Jahre der vergangenen Legislaturperiode regiert, dann aber an Antoni Noguera vom Juniorpartner Més abgegeben. Das Linksbündnis wird fortgesetzt, diesmal darf Hila aber nach den Stimmzuwächsen der Sozialisten und den Verlusten bei Més am 26. Mai vier Jahre im Amt bleiben.

Nachdem am Freitag (14.6.) auch eine Einigung mit Podemos zustande kam, wird auch wieder die Protestpartei an der Regierung beteiligt sein. Auf der Oppositionsbank Platz nehmen die Volkspartei (PP), die rechtsliberalen Ciudadanos und die Rechtspartei Vox, die erstmals im Stadtrat vertreten sein wird.

Manacor

In der zweitgrößten Stadt der Insel schwenkt das Pendel wieder von rechts nach links. Nachdem in der vergangenen Legislaturperiode ein in der Minderheit regierendes Linksbündnis nach nur 144 Tagen durch ein Misstrauensvotum abgelöst worden war, gibt es nun eine stabile Mehrheit für eine Wiederauflage dieses Pakts aus Més-Esquerra, PSOE und Podemos. Bürgermeister wird wieder Miquel Oliver, Spitzenkandidat von Més-Esquerra. Auf der Oppositionsbank Platz nehmen dagegen die Vertreter von PP, El Pi und der Porto-Cristo-Formation AIPC.

Inca

Das bisherige Linksbündnis bleibt an der Macht, Bürgermeister wird wieder der Sozialist Virgilio Moreno. Juniorpartner ist die Regionalpartei Més, angeführt von der Deutschen Alice Weber, die bislang Stadträtin für Bildung und Arbeit war. Die Hoffnung, dass sie einen Teil der Amtszeit selbst Bürgermeisterin werden könnte, haben sich nach den Stimmverlusten von Més nicht erfüllt.

Andratx

In Andratx wurde die konservative Volkspartei (PP) zwar erneut stärkste Partei, doch Spitzenkandidatin Estefanía Gonzalvo verhandelte ohne Erfolg mit den rechtsliberalen Ciudadanos und der Regionalpartei El Pi. Deren Spitzenkandidatin Katia Rouarch, die auch bislang Bürgermeisterin war, einigte sich stattdessen mit Sozialisten und Més auf ein Regierungsbündnis. Rouarch bleibt jedoch nur ein Jahr im Amt, danach gibt sie an Joan Manera von Més ab. Die beiden letzten Jahre soll dann der Sozialist Toni Mir in Andratx regieren.

Calvià

In der Großgemeinde Calvià kann das Linksbündnis weiterregieren, nachdem die Sozialisten erneut 10 Mandate holten. Bürgermeister bleibt Alfonso Rodríguez. Die von 9 auf 5 Mandate geschrumpfte PP ­nimmt wieder auf den Oppositionsbänken Platz.

Llucmajor

In der Gemeinde Llucmajor dagegen gibt Links an Rechts ab: Für das bisherige Bündnis aus Sozialisten, Més und El Pi gibt es keine Mehrheit mehr. Die PP fiel zwar von 8 auf 5 Mandate, ist aber weiterhin stärkste Partei und wird nun im Bündnis mit Ciudadanos, Llibertat Llucmajor und ASI in der Minderheit regieren. Pikant: Für die Amtseinführung ist auch die Rechtspartei Vox nötig

Santanyí

Wie übersichtlich ist dagegen die politische Lage in Santanyí. Gegen den inselweiten Trend hält die PP die absoluter Mehrheit. Bürgermeisterin wird Maria Pons, die Spitzenkandidatin der Volkspartei löst Llorenç Galmés im Amt ab. Das linke Wahlbündnis Suma und die bei nur zwei Mandaten dümpelnde PSOE teilen sich die Oppositionsbank.

Capdepera

Kontinuität auch in Capdepera, Bürgermeister Rafel Fernández von den Sozialisten kann weiterregieren. Als Bündnispartner hat er Es Grup-El Pi gewählt, das Mandat der Partei reicht für die absolute Mehrheit. Die Volkspartei bleibt im traditionell links regierten Rathaus von Capdepera in der Opposition.

Sant Llorenç

Auch in Sant Llorenç geht alles in etwa so weiter wie bisher, das bisherige Linksbündnis bleibt am Ruder. Mateu Puigrós mit seiner Lokalpartei GISCa bleibt Bürgermeister, dank der Stimmen von El Pi und Més. Die PSOE konnte die Zahl ihrer Gemeinderäte zwar auf 4 verdoppeln, scheiterte aber mit der Forderung, eine zeitlang den Bürgermeister zu stellen. Unklar war bis zuletzt, ob sich die Sozialisten trotzdem wieder an der Regierung beteiligen.

Santa Margalida

In Santa Margalida regieren weiterhin die Regionalpartei El Pi und PP und teilen sich auch das Bürgermeisteramt. Nachdem erstmals El Pi die meisten Stimmen holte, darf Joan Monjo drei Jahre regieren. Die Volkspartei stellt mit Martí Torres ein Jahr den Bürgermeister und darf auch als erster ins Bürgermeisterbüro. Auf der Oppositionsbank Platz nehmen das Linksbündnis SxC und die Lobby des Küstenorts Can Picafort, Can Picafort Unit (CPU).

Felanitx

In der Gemeinde Felanitx findet der bisherige Linkspakt eine Fortsetzung, allerdings unter veränderten Vorzeichen - die Partei Bloc stellt nach den Stimmenverlusten nicht mehr den Bürgermeister. Stattdessen regiert nun Jaume Monserrat (El Pi), in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode dann Xisco Duarte von den Sozialisten. Die Partei mit den meisten Stimmen war die PP mit Spitzenkandidatin Catalina Soler, sie bleibt jedoch mangels Koalitionspartner in der Opposition.

Campos

Auch wenn Campos fest in der Hand der Konservativen bleibt, gibt es einen Wechsel im Bürgermeisterbüro: Statt Sebastià Sagreras tritt Francisca Porquer das Bürgermeisteramt an