Ersparnisse auf Mallorca: So viel Geld haben die Inselbewohner auf der hohen Kante

Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie sind die Einlagen der Bevölkerung und der Unternehmen leicht zurückgegangen, was vor allem mit der hohen Inflation begründet wird

Die Rücklagen der Balearen-Bürger schwinden.

Die Rücklagen der Balearen-Bürger schwinden. / DM

Das Leben auf Mallorca - und nicht nur dort - ist im Jahr 2023 deutlich teurer geworden. Das hat dazu geführt, dass die Ersparnisse der Bankkunden auf Mallorca und den Nachbarinseln zum ersten Mal seit der Pandemie unter denen des Vorjahres lagen. Viele Menschen waren gezwungen, ihre Rücklagen anzuzapfen, um den Anstieg der Kosten für Grundnahrungsmittel, Mieten oder Hypotheken stemmen zu können. Antoni Riera, Professor für angewandte Wirtschaftswissenschaften und Direktor der Stiftung Impulsa, warnt, dass sich diese Trendwende in den nächsten Quartalen noch verstärken könnte.

Nach den jüngsten Angaben der spanischen Zentralbank belief sich der Wert der Bankeinlagen von Familien und Unternehmen auf den Inseln im dritten Quartal des Jahres auf 33,925 Milliarden Euro. Obwohl die Ersparnisse üblicherweise im Sommer die des Winters übertreffen - aufgrund der Tourismus-Saison und nahezu Vollbeschäftigung -, lag der Wert rund 1,8 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums.

Schulden sind zurückgegangen

2022 war allerdings aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht die komplette Normalität wiederhergestellt. Im Sommer 2022 hatten die Balearen-Bürger und -Unternehmen 34,577 Milliarden Euro auf ihren Konten. Die Schulden für Kredite oder Hypotheken sind bei dieser Zahl außenvorgelassen. Diese lagen im dritten Quartal 2023 bei 32,193 Milliarden Euro und damit 4,9 Prozent unter der Summe aus dem Sommer 2022.

Der Rückgang der Ersparnisse ist nicht dramatisch, Riera warnt aber, dass die Rücklagen, die während der Pandemie entstanden sind, aufgebraucht sind. Damals konnten die Menschen aufgrund des monatelangen Lockdowns kaum Geld ausgeben.

Vielleicht fällt der Leitzins

Die Inflation dürfte allerdings vorhersehbar hoch bleiben - über dem Zielwert von 2 Prozent. Das Gleiche gilt für die Zinssätze, wobei hier zumindest keine weiteren Erhöhungen zu erwarten sind. Toni Riera rechnet sogar mit der Möglichkeit, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins im ersten Quartal 2024 leicht senken könnte. /jk

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