Während in Deutschland viele Jugendliche schon kurz nach dem 18. Geburtstag ausziehen, wohnen die Spanier noch mit über 30 oft bei den Eltern. Auf Mallorca hat das gewiss auch Gründe, die außerhalb der familiären Zuneigung liegen. Die Mieten sind hoch, die Gehälter niedrig. Damit die Nesthäkchen nun ausziehen können, will der Inselrat einen monatlichen Zuschuss an junge Leute zahlen.

98 Prozent des Gehaltes gehen bei den jungen Menschen für die Miete drauf, hat Familiendezernent Pau Muñoz vorgerechnet. Im Falle einer Hypothek sind es immer noch 85 Prozent (insofern man überhaupt die Einstiegskosten beim Wohnungskauf stemmen kann). Am Montag (21.11.) hat die Behörde daher den Zuschuss vorgestellt, der am Mittwoch offiziell beschlossen werden soll.

Die Bedingungen für den Zuschuss

Dieser sieht vor, 1.200 Euro im Jahr zu zahlen. Dafür berechtigt sind Personen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren, die nicht mehr bei den Eltern oder bei anderen Familienangehörigen wohnen. Das Geld ist allerdings nicht für die Miete vorgesehen. Die Bezugsberechtigten müssen nachweisen, wofür sie die 100 Euro im Monat ausgegeben haben. Eine weitere Bedingung ist, dass das Jahresgehalt nicht über 24.000 Euro liegt.

Der Inselrat räumt im Budget eine Million Euro für das Projekt ein. 800 Personen können dann den Zuschuss beziehen. Ab wann die Hilfe beantragt werden kann und wo, steht noch nicht fest. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Budget binnen kurzer Zeit verbraucht werden wird.

Miethilfe von der Balearen-Regierung

Zuschüsse für die Miete gibt es bei der Balearen-Regierung. Diese Hilfe muss bis zum 15. Dezember beantragt werden. Bis zu 3.000 Euro im Jahr sind so möglich, insofern die Miete nicht 900 Euro im Monat übersteigt. Die Schwierigkeit liegt darin, überhaupt eine so günstige Wohnung zu finden. /rp