Letztlich seien es nur drei Elemente, auf deren Grundlage sich der Jazz von Abend zu Abend, von Jahr zu Jahr, von Festival zu Festival neu erfinde, sagt Roberto Menéndez: Improvisation, Beat und Swing. 14 Ausgaben hat das von ihm geleitete Jazz Voyeur Festival auf Mallorca bereits auf dem Rücken, die 15. steht ab dem 4. November an.

Roberto Menéndez hat jetzt das Programm bekannt gegeben, und es kann sich wieder sehen lassen. Dabei sind „die großen Legenden des Jazz nicht mehr unter uns oder aber sie machen keine internationalen Touren mehr“, schreibt Menéndez in einer Pressemitteilung. Etliche von ihnen – von Chick Corea über Eddie Palmieri und Herbie Hancock bis zu Maceo Parker – konnte das Jazz Voyeur Festival im Laufe der Jahre auf die Insel locken.

Nun aber müssen Jüngere die Zukunft des Jazz bestimmen. Sie täten es bereits jetzt, sagt Menéndez, und hebt die immer weiter fortschreitende Vermengung mit anderen Musikstilen hervor. Womit auch schon das Konzept hinter einem Programm skizziert ist, das sehr wohl große Namen aufweist.

Die Grand Old Dame des Flamenco eröffnet das Jazz Voyeur Festival

Gleich zum Auftakt am 4.11. tritt im Trui Teatre Carmen Linares (Jaén, 1951) auf, die Grand Old Dame des Flamenco, deren erstes Album von 1971 datiert. Die "cantaora" ist im Laufe ihrer Karriere weltweit aufgetreten und zeigt sich auch mit über 70 überaus experimentierfreudig. Begleitet wird sie von der mallorquinischen Gesangs-Ikone Maria del Mar Bonet und von Saxolé, einem jungen Flamenco-Saxofon-Projekt.

Es folgt am 10.11. im Konservatorium eine Superband, die auch so heißt: Mit dem Projekt Jazz/Takes Supergroup machen sich Bill Evans, Niels Lan Doky, Darryl Jones und Harvey Mason den Spaß, auf der Grundlage von Pop- und Rock-Musik zu improvisieren – von Abba über Patti Smith bis David Guetta. Mit dabei sind auch eine neue Big Band mit Absolventen des Konservatoriums in Palma sowie der Mallorquiner Toni Cuenca.

Zwei Legenden und ein Wunderkind

Nächster Programmpunkt, am 17.11. im Trui Teatre: die weltweit bekannten Pianisten Gonzalo Rubalcaba (Kuba) und Chano Domínguez (Spanien). Ebenso spannend wie ihr Spiel mit Son Cubano und Flamenco dürfte der Gastauftritt des Trios von Antón Cortés sein. Der gerade mal 15-jährige Flamenco-Pianist Antón Cortés gilt als Wunderkind.

Das von Workshops und Filmen abgerundete Programm beschließen am 7.12.,wieder im Trui Teatre, der Black Heritage Choir aus Mississippi (USA) und der Mallorca Gospel Choir mit einer Hommage an Aretha Franklins Meisterwerk „Amazing Grace“.

Infos und Karten unter Jazz Voyeur Festival