Ende einer Diskothek in Palma: Betreiber werfen den Behörden "demütigende" Behandlung vor

Im Zuge der Umbauarbeiten am Paseo Marítimo in Palma wird der Social Club an der berühmten Fußgängerbrücke enteignet und dem Erdboden gleichgemacht

Wird dem Erdboden gleichgemacht: Der Social Club am Paseo Marítimo.

Wird dem Erdboden gleichgemacht: Der Social Club am Paseo Marítimo. / B. Ramon

Die Diskothek Social Club am Paseo Marítimo steht vor dem endgültigen Aus. Der Club, der sich im Mittelstreifen zwischen den zwei Fahrbahnen an der bekannten Fußgängerbrücke befindet, wird im Zuge der Umbauarbeiten dicht gemacht. Bereits vor einigen Tagen flatterte bei den Besitzern der Bescheid über die Enteignung ein. Diese soll am 29. April vollzogen werden.

Das sagen die Betreiber

In einem Instagram-Post kündigten die Betreiber des Clubs nun das Ende an. Bei den Gästen bedankten sie sich "aus tiefstem Herzen" für die "unglaublichen Momente", die man gemeinsam erlebt habe. "Lasst uns gemeinsam die letzten Wochen genießen und die Zeit, die uns bleibt, so gut wie möglich nutzen."

Für die Behörden hatten die Betreiber weniger freundliche Worte übrig: "Wir können gar nicht ausdrückend, wie demütigend wir in den vergangenen vier Jahren behandelt wurden, seitdem uns mitgeteilt wurde, dass man unser Lokal abreißen will."

Auch die Brücke wird abgerissen

Die Hafenbehörde und die Vertretung der Zentralregierung auf den Balearen halten den Abriss der Diskothek und der Fußgängerbrücke für unerlässlich, um die geplante Reform der Meerespromenade durchführen zu können. Auch die Stadtverwaltung hatte sich nicht daran interessiert gezeigt, zumindest die Brücke zu erhalten. Diese war im Jahr 1956 errichtet worden, um das damalige Hotel Mediterráneo mit dem dazugehörigen Pool zu verbinden, der sich damals doch direkt am Meer befand. Das Gästehaus war bis zu seiner Schließung im Jahr 1975 ein Treffpunkt für die mallorquinische Society sowie eine bei internationalen Stars beliebte Herberge.

Im Oktober 2023 entschied der Stadtrat für Stadtplanung, Óscar Fidalgo, dass man die zuständige Hafenbehörde nicht auffordern werde, die Brücke im Rahmen der Umbaumaßnahmen der Meerespromenade zu erhalten. Demnach seien nicht genügend Kriterien erfüllt, um das Bauwerk als Denkmal schützen zu lassen.