Meinung | KOMmENTAR

Ausländische Immobilienkäufer auf Mallorca: Die Debatte wiederholt sich

Vor 25 Jahren waren es vor allem Deutsche, die massenweise Häuser und Wohnungen auf der Insel kauften, heute sind es Interessenten aus halb Europa. Die Probleme bleiben, findet Johannes Krayer

Das malerische Örtchen Deià ist bei ausländischen Teilzeitresidenten sehr beliebt.

Das malerische Örtchen Deià ist bei ausländischen Teilzeitresidenten sehr beliebt. / DM

Die Geschichte wiederholt sich. Zumindest auf Mallorca. Die Debatte um einen massenhaften Ausverkauf der Immobilien auf der Insel wurde bereits vor 25 Jahren geführt. Die Mallorquiner hatten in einer Zeit, in der die Gemeinschaftswährung Euro vor der Tür stand und die Zinsen niedrig waren, geradezu Panik davor, ihre Insel an wohlhabende Deutsche zu verlieren.

Manch einer nahm sie wahr wie Heuschrecken, die über Mallorca herfallen und vor allem im ländlichen Raum zuschlagen. Die Einheimischen bekamen es mit der Angst zu tun und stritten darüber, wie viel Land man an die Deutschen abtreten kann, ohne von ihnen dominiert zu werden.

Familien können sich keine Wohnung leisten

Heute macht den Mallorquinern wieder das große Interesse ausländischer Immobilienkäufer zu schaffen. Viele Familien können sich aufgrund der in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Preise von ihren geringen Gehältern keine Wohnung leisten. Das Interesse an der Insel ist dabei inzwischen nicht mehr auf die deutschsprachigen Länder begrenzt. Halb Europa legt sich auf der Insel eine Zweitimmobilie zu.

Die Debatte über eine Beschränkung der Immobilienverkäufe gab es ebenfalls schon vor 25 Jahren. Die Ausgangsposition war damals aber eine andere. Die sozialistisch dominierte Landesregierung widmete ab 1999 große Mengen Bauland in Grünflächen um und stoppte so auf elegante Weise die vorrückenden Bagger, ohne Beschränkungen bei den Verkäufen zu fordern. Aus heutiger Sicht eine zweischneidige Sache: Sicherlich tat das größere Bewusstsein für Landschaftsschutz der Insel und ihrer Attraktivität gut, andererseits ist der Mangel an Bauland heute vor allem ein Problem für die einheimische Bevölkerung.

La historia se repite. Al menos en Mallorca. El debate sobre una venta masiva del patrimonio inmobiliario de la isla ya se produjo hace 25 años. A los mallorquines casi les daba pánico perder su isla a manos de alemanes ricos en un momento en que la moneda común, el euro, estaba a la vuelta de la esquina y los tipos de interés eran bajos. Algunos los percibían como langostas que descendían sobre Mallorca, golpeando especialmente en las zonas rurales. Los lugareños estaban aterrorizados y discutían sobre cuánta tierra se podía ceder a los alemanes sin ser dominados por ellos.

Hoy en día, los mallorquines se ven de nuevo acosados por el gran interés de los compradores extranjeros de inmuebles. Muchas familias no pueden permitirse un piso con sus bajos sueldos debido a la fuerte subida de precios de los últimos años. El interés por la isla ya no se limita a los países de habla alemana. Media Europa está comprando una segunda residencia en la isla.

El debate sobre la restricción de la venta de propiedades a los no residentes también tuvo lugar hace 25 años. Pero entonces la posición de partida era diferente. A partir de 1999, el Govern dominado por los socialistas convirtió grandes cantidades de suelo edificable en zonas verdes y así frenó elegantemente el avance de las excavadoras, sin tener que exigir restricciones o prohibiciones en las ventas. Desde la perspectiva actual, se trata de una cuestión de doble filo: sin duda, la mayor concienciación sobre la protección del paisaje hizo un bien a la isla y a su atractivo, pero, por otro lado, la falta de suelo edificable hoy en día es principalmente un problema para la población local.