Meinung | Kommentar
Was sagt schon eine Blaue Flagge über die Strände auf Mallorca aus?
Ein Kommentar von MZ-Vize Frank Feldmeier zur diesjährigen Vergabe der Gütesiegel
Bei der Wahl des Urlaubsziels spielen viele Aspekte eine Rolle. Da sind die Schönheit der Natur, die Angebote vor Ort, die Kosten. Aber berücksichtigt ein Tourist tatsächlich auch die Frage, ob am Strand seines Reiseziels die Blaue Flagge weht?
An den Stränden auf Mallorca können in diesem Jahr drei Blaue Flaggen weniger gehisst werden als im vergangenen Jahr, insgesamt ist das Qualitätssiegel für 20 Strände vergeben worden. Weggefallen sind zwei Strände im Gemeindegebiet von Palma de Mallorca, die Playa de Palma und Cala Estància, sowie die Cala Gran in der Gemeinde Santanyí. Das geht aus der am Donnerstag (4.5.) veröffentlichten Statistik der Organisation ADEAC hervor, die diese Auszeichnungen vergibt. Bewertet werden unter anderem die Wasserqualität, die Rettungsdienste und das Service-Angebot. Bei den weiteren Stränden auf Mallorca bleibt alles wie im vergangenen Jahr.
Das Gütesiegel wird schon seit Längerem hinterfragt. Die Landesregierung entschied vor einigen Jahren, den Küstengemeinden die Kosten für den Antrag bei der privaten Stiftung ADEAC nicht mehr zu überweisen. Während einige Rathäuser weiterhin stolz die Blaue Flagge hissen und ein Pressefoto der Zeremonie verschicken, verzichten andere wie die Großgemeinde Calvià von vorneherein auf den Antrag. Schon allein diese fehlende Vergleichbarkeit ist ein gewichtiges Argument gegen die Aussagekraft des Gütesiegels.
Unbewirtschaftete Naturstrände haben erst gar keine Chance auf die Blaue Flagge, da sie weder über Toiletten noch Duschen verfügen. Was die Wasserqualität angeht: Längst gelten einheitliche gesetzliche Auflagen, deren Einhaltung ohnehin regelmäßig kontrolliert und im Fall von Mängeln kommuniziert werden muss. Vor allem aber: In Zeiten, in denen immer mehr Strände von Erosion und Klimawandel bedroht sind, müssten längst auch Nachhaltigkeitskriterien mit aufgenommen werden.
Was bedeutet es also, dass Mallorcas Strände in diesem Jahr drei Blaue Flaggen weniger haben als vergangenes Jahr? Für die Badegäste genau genommen gar nichts.
¿Qué significa de hecho una bandera azul?
A la hora de elegir un destino de vacaciones influyen muchos aspectos. Está la belleza de la naturaleza, las ofertas locales, los costes. Pero, ¿tiene realmente en cuenta un turista si en la playa de destino ondea la Bandera Azul ?
El sello de calidad que ahora se vuelve a conceder (p. 9) y que evalúa, entre otras cosas, la calidad del agua, los servicios de salvamento y la oferta de servicios, lleva tiempo cuestionándose. El Govern decidió hace unos años dejar de pagar a los municipios costeros los gastos de solicitud a la fundación privada ADEAC. Mientras algunos ayuntamientos siguen izando con orgullo la Bandera Azul y envían a la prensa una foto de la ceremonia, otros, como Calvià, prescinden de la solicitud. Esta falta de comparabilidad por sí sola es un argumento de peso en contra de la importancia del sello de calidad. Las playas naturales no gestionadas no tienen posibilidad de obtener la Bandera Azul porque no disponen ni de aseos ni de duchas. En cuanto a la calidad del agua, hace tiempo que están en vigor requisitos legales uniformes, cuyo cumplimiento debe comprobarse con regularidad y comunicarse. Pero sobre todo: en tiempos en que cada vez más playas están amenazadas por la erosión y el cambio climático, hace mucho que deberían haberse incluido criterios de sostenibilidad.
Entonces, ¿qué significa que las playas de Mallorca tengan este año tres Banderas Azules menos que el año pasado? Estrictamente hablando, nada en absoluto para los bañistas.
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