Meinung
Mallorca-Finca im Lotto gewonnen: Die Insel wird banalisiert
Llorenç Riera, Autor der MZ-Schwesterzeitung Diario de Mallorca, über das umstrittene Gewinnspiel
Mallorca ist der Schauplatz für eigentlich alles, auch für Dinge, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich Graham Dunlop nach dem Gewinn einer Luxusvilla in Selva, der nur Briten vorbehalten war, „wie auf einem anderen Planeten“ fühlt. Das Rathaus von Selva hat die Rechtmäßigkeit der auf dem Landgut Puig de Sa Creu abgehaltenen Verlosung infrage gestellt. Auch werden die ethischen Grundsätze einer beschränkten Eigentumsübertragung bezweifelt, die auf getarnten Geschäften und Zufällen beruht.
Da Mallorca ein Fest ist, können wir die Insel verlosen, auch wenn das gegen ihre Würde verstößt. Es gibt keine Regeln mehr zu befolgen. Keine Rede mehr von Identität und Integration. Nur Luxus und Sonnenschein fernab des britischen Nebels, ein Klima und ein Komfort, der sich übrigens auch nicht auf einem anderen Planeten befindet. Der Ort des Losglücks ist vielmehr auf Mallorca, genauer gesagt in der Gemeinde Selva.
Mallorca wird banalisiert
Die Solidarität mit der Alzheimer-Forschung geht Hand in Hand mit der Banalisierung des mallorquinischen Eigentums sowie Grund und Bodens, die von den Einheimischen und den lokalen Behörden fast als Beleidigung aufgefasst wird. Keine Bemühungen oder Investitionen, nur Zufall. Das Herrenhaus Puig de Sa Creu ist ein Preis, der vom Himmel gefallen ist, nachdem er von ausländischen Vermittlern aus dem Zusammenhang gerissen wurde.
Graham Dunlop ist auf der richtigen Spur, wenn er sich wie auf einem anderen Planeten fühlt. Wenn er beginnt, sich des Gewinns bewusst zu werden, den er bekommen hat, und sein zufälliges Glück zu genießen, wird er verstehen, dass diese Insel ein verletzlicher kleiner Satellit ist, der auf der Umlaufbahn des Oberflächlichen und Leichten kreist und sich einem Tourismus hingibt, der sogar ausschließende britische Regeln einschließt.
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