Meinung | Kommentar

Krankschreibung bei Regelschmerzen: Für die Menstruation braucht es flexible Lösungen

Bei Beschwerden während der Periode gibt es nicht nur die Extreme – und die Arbeitswelt sollte auf das individuelle Empfinden jeder Frau reagieren können, sagt MZ-Redakteurin Brigitte Rohm

Depressive Verstimmungen und Energielosigkeit während der Menstruation sind keine guten Voraussetzungen für einen produktiven Arbeitstag.

Depressive Verstimmungen und Energielosigkeit während der Menstruation sind keine guten Voraussetzungen für einen produktiven Arbeitstag. / Christin Klose/dpa

Es muss ja nicht einmal ein extremer Fall sein. Selbst wenn man (gottlob) nicht unter Endometriose leidet und während der Menstruation absolut unerträgliche Schmerzen hat: Wer diese Zeit im Monat als angenehm-unbeschwert erlebt, ist wohl eher die Ausnahme von der Regel. Das Empfinden ist individuell und auch bei derselben Frau nicht immer gleich: Mal beschränkt es sich auf ein oder zwei Tage Kopf- oder Unterleibsschmerzen in variabler Stärke, mal verdunkelt eine düstere Gewitterwolke die Gedanken und erstickt jede Kreativität schon im Keim. Und mal fühlt man sich so agil wie ein gestrandeter Wal.

Doch welche Symptome sind „ausreichend schlimm“ für eine Krankschreibung? Ab wann ist es nicht mehr in Ordnung, eine Schmerztablette einzuwerfen und sich irgendwie durch den Tag zu kämpfen? Und wie kommuniziert man diese Themen männlichen Vorgesetzten, was auch im Jahr 2024 keine so einfache Mission zu sein scheint? Genauso wie es bei Regelbeschwerden viele Grautöne gibt, sollte es auch flexiblere Lösungen geben, um darauf reagieren zu können.

Nicht gegen den eigenen Körper arbeiten

So wäre es in Bürojobs etwa hilfreich, ohne Wenn und Aber einen Tag Homeoffice einlegen zu können, wenn das Arbeiten in Jogginghose und mit Wärmflasche wesentlich besser funktionieren würde, als sich dazu an den Schreibtisch zu quälen. Nach Möglichkeit eher Routineaufgaben erledigen zu dürfen, wenn mental einfach nicht mehr drin ist. Oder mal ein, zwei Stunden früher zu gehen. Wir brauchen eine Arbeitskultur, in der Frauen nicht gezwungen sind, gegen den eigenen Körper zu arbeiten.

Se necesitan soluciones más flexibles para la regla

Ni siquiera tiene por qué ser un caso extremo. Incluso si (por suerte) no padeces endometriosis y tienes dolores absolutamente insoportables durante la regla: cualquiera que experimente este momento del mes como aguantable es probablemente la excepción a la regla. La sensación es muy individual y no siempre es la misma, incluso para la misma mujer: a veces se limita a uno o dos días de dolores de cabeza o abdominales de intensidad variable, a veces un sombrío nubarrón oscurece los pensamientos y corta de raíz cualquier creatividad. Y a veces te sientes como una ballena varada.

Pero, ¿qué síntomas son „lo suficientemente graves“ como para dar parte de baja? ¿En qué momento deja de ser aceptable tomar un analgésico y, de alguna manera, seguir luchando durante el día? ¿Y cómo se comunican estas cuestiones a los jefes masculinos, lo que no parece una misión fácil ni siquiera en 2024? Al igual que hay muchos matices de gris cuando se trata de dolores menstruales, también debería haber soluciones más flexibles para responder a ellas.

En los trabajos de oficina, por ejemplo, sería una ayuda poder teletrabajar un día sin mayores explicaciones desde casa, si trabajar en pantalón de chándal y con una bolsa de agua caliente funcionase mucho mejor que verse obligada a sentarse en un escritorio. En lo posible, terminar tareas rutinarias cuando la mente no da más de sí. O salir una o dos horas antes. Necesitamos una cultura laboral en la que las mujeres no se vean obligadas a trabajar en contra de su propio cuerpo.

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