Viel Streit um Busspur auf Mallorca - aber gar keine Knöllchen
Verstöße würden bislang nicht geahndet, heißt es beim Inselrat
Die Verkehrsbehörde hat bislang noch keinen Autofahrer abgestraft, der unrechtmäßig die Sonderfahrspur VAO auf der Flughafen-Autobahn auf Mallorca benutzt hat. Obwohl es zu zahlreichen Verstößen komme, sei noch kein Strafbescheid verschickt worden, berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Samstag (16.12.) mit Verweis auf Informationen aus dem Inselrat.
Die Busspur, die die linke Vorgängerregierung an der Einfahrt von Palma angelegt hatte, heißt offiziell VAO. Sie dürfen neben Bussen und Taxen lediglich Fahrzeuge mit mehr als einem Insassen benutzen. Die konservative Volkspartei war mit dem Versprechen angetreten, die Spur wieder abzuschaffen, allerdings ist die Verkehrsbehörde damit nicht einverstanden. Zuletzt hat sie entschieden, dass sie zumindest während der Stoßzeiten weiter gültig sein soll.
Keine Kamera, keine Knöllchen
Bislang gebe es keinen Überwachungsmechanismus, mit dem Verstöße automatisch ausgemacht werden könnten, heißt es im Inselrat. Derartige Geräte seien bislang nicht angeschafft worden - und da man die Busspur ohnehin wieder einkassieren wolle, sei eine solche Investition bislang auch nicht geplant. Ohne Überwachungskamera könne deswegen auch nicht die für die Ahnung zustände Guardia Civil eingreifen.
Die Argumente
Die Busspur wird immer mehr zum parteipolitischen Zankapfel. Ursprünglich solle sie bewirken, dass mehr Pendler Fahrgemeinschaften bilden, statt einzeln mit dem Pkw nach Palma zu fahren, oder direkt auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Diesen kritisieren viele Verkehrsteilnehmer aber als unzureichend. Die Volkspartei verweist zudem darauf, dass die Zahl der Unfälle seit Einführung der Sonderfahrspur deutlich zugenommen habe und das Verkehrschaos weiter vergrößere. "Eine Infrastruktur zu haben, die nicht funktioniert, ist nicht sinnvoll", kritisiert der Verkehrsdezernent des Inselrats, Fernando Rubio, im MZ-Interview.
Die Verkehrsbehörde, die von der sozialistisch geführten Zentralregierung abhängt, lehnt die Eliminierung der Spur ab. Zuletzt hat sich der Präsident des Inselrats, Llorenç Galmés, direkt an das spanische Innenministerium gewandt.
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