Illegale Motorradrennen durch Mallorcas Weltkulturerbe: Polizei jagt nun Verkehrssünder mit Kameras

Die erste Linse befindet sich an der Kreuzung von Lluc mit der Landstraße Ma-10 in Richtung Pollença. 16 weitere Aufnahmegeräte sind noch zu installieren

Anwohner sperrten die Tramuntana-Straße im Oktober.

Anwohner sperrten die Tramuntana-Straße im Oktober. / Manu Mielniezuk

Der Inselrat auf Mallorca hat die erste Kamera zur Überwachung illegaler Motorradrennen in der Tramuntana installiert. Insgesamt sollen 17 Überwachungsgeräte installiert werden. Hauptziel der Maßnahme ist, die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu messen, den Lärmpegel zu erfassen und die Daten direkt an die Verkehrsbehörde (DGT) zu übermitteln. Schon seit Jahren klagen die Anwohner über die illegalen Rennen durch das Weltkulturerbe.

Die erste Kamera steht nun an der Kreuzung von Lluc mit der Landstraße Ma-10 in Richtung Pollença. Wo genau die anderen 16 aufgestellt werden, ist noch unbekannt. Für die Überwachung der Straßen ist zwar die DGT zuständig, der Inselrat verspricht jedoch, jede erdenkliche Unterstützung bei der Lösung dieses Problems zu leisten. Dazu gehört auch die Vereinfachung der Verwaltungsverfahren. Ziel ist es, durch ein Bündel von Maßnahmen die rasenden Motorradfahrer so weit wie möglich in die Enge zu treiben.

Auch nachts wird es laut

Die Rennen finden nicht nur tagsüber, sondern auch nachts statt. Vor kurzem veröffentlichten Anwohnern ein Video, das ein illegales nächtliches Rennen in der Nähe des Aussichtspunktes Ses Barques in Soller zeigt. Die Anwohner sind nicht nur über die Gefahren solcher illegalen Rennen verärgert, sondern auch über den Lärm, der durch die aufheulenden Motoren verursacht wird.

Protestaktion mit Menschenbarriere

Im Oktober blockierten Anwohner in Banyalbufar die Landstraße Ma-10 mit einer Menschenbarriere für eine halbe Stunde. Es folgten Beschimpfungen und Drohungen seitens der Verkehrsteilnehmer. Einige Motorradfahrer versuchten, die Menge zu umfahren, Autofahrer traten aus Protest aufs Gaspedal und ließen ihre Motoren aufheulen. Die Rufe der Demonstranten nach Radarfallen, Lärmmessungen und Videoüberwachung wurden nun erhöht./jrm

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