Der Inselrat von Mallorca hat am Dienstag (2.11.) die Rückbauarbeiten der Kassenhäuschen und Schranken für beendet erklärt. Insgesamt 338.000 Euro kostete es, die Spuren der einstigen Mautstation zu beseitigen und die Zufahrt neu zu gestalten. Damit erinnere nun nichts mehr an die "Ungerechtigkeit", die den Anwohnern durch die Zahlpflicht beim Passieren des Tunnels einst zugefügt worden sei, betonte der Verkehrs-Dezernent im Inselrat, Iván Sevillano. Man habe den Tunnel endgültig "den Mallorquinern zurückgegeben.",

Auch Vertreter der anliegenden Gemeinden Bunyola, Sóller und Fornalutx nahmen an der feierlichen Beendigung der Rückbauarbeiten teil, die im Juni begonnen hatten. Die Gebührenfreiheit beim Passieren des Tunnels war jahrelang von diesen Gemeinden gefordert worden.

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Dennoch dürfte dem von den Sozialisten geführten Inselrat die Einhaltung dieses Wahlversprechens noch teuer zu stehen kommen. Installiert worden war das Maut-System im Jahr 1997. Die Maut wurde bis Dezember 2017 erhoben. Um die freie Fahrt zu ermöglichen, musste der Inselrat den laufenden Vertrag mit der Mautbetreiberfirma vorzeitig kündigen. Wie viel Entschädigung dafür fällig ist, dürfte die Gerichte noch länger beschäftigen.

Der Inselrat entschädigte das Unternehmen mit 17 Millionen Euro, doch die Firmenverantwortlichen zogen vor Gericht. Das Oberlandesgericht in Palma de Mallorca bestätigte im Februar 2021 ein Urteil aus der vorigen Instanz, das die Kündigung des Vertrags - also die Verstaatlichung des Tunnelbetriebs - ungültig gewesen sei. Der Inselrat müsse insgesamt 30 Millionen Euro Gewinnausfall an die Mautfirma bezahlen. Es dürfte weiter vor Gericht gestritten werden. /somo