Manacor, die Hauptstadt des Ostens von Mallorca, hat endlich Trinkwasser. Nicht in der ganzen Stadt, nicht einmal in einem gesamten Viertel, aber immerhin: Seit Mittwoch (29.12.) ist die erste öffentliche Wasserstelle in Betrieb, an der Anwohner ihre Wasserkanister oder Flaschen mit hochwertigem Trinkwasser auffüllen können.
Seit Jahren ist die schlechte Qualität des Leitungswassers in Manacor ein heiß diskutiertes Thema, das auch in den Kommunalwahlkämpfen einen großen Stellenwert hatte. In den meisten Gemeinden auf Mallorca kann Leitungswasser - von dem Geschmack nach Chlor einmal abgesehen - problemlos getrunken werden, nur in Manacor und einer handvoll anderer Dörfer ist dies nicht der Fall.
Der im Boden festinstallierte neue Wasserspender befindet sich in der Gewerbe- und Handelszone nahe des Viertels Es Serralt und des Rafa-Nadal-Museums. Zwischen 8 und 20 Uhr ist die Wasserentnahme möglich. "Dies funktioniert dank eines Osmosesystems, das die Nitrate und den Kalk, die sich im Wasser befinden, herausfiltert", erklärt die Verantwortliche der städtischen Wasserwerke SAM, Cristina Capó. Im Laufe des kommenden Jahres 2022 sollen weitere Trinkwasserstellen hinzukommen, wobei mittel- und langfristig das Trinkwasser auch in den Haushalten angelangen soll.
"Es ist ein kleiner Schritt, aber er ist sehr wichtig für Manacor", so Bürgermeister Miquel Oliver bei der Eröffnung am Mittwoch. "Es ist die erste von vielen Aktionen, die wir angehen, damit die Bürger von einer besseren Wasserqualität profitieren können." Konkret sollen zunächst weitere öffentliche Wasserspender im Es-Serralt-Viertel und im Sa-Volta-Viertel aufgestellt werden. Zudem ist nahe der kleinen auch der Bau einer großen Wasseraufbereitungslage in Planung, die das Leitungswasser im gesamten Stadtgebiet für den menschlichen Verzehr aufbereiten soll. Vorgesehen ist, dass diese Anlage innerhalb des kommenden Jahrs in Betrieb genommen wird.
Damit greift das Rathaus der balearischen Landesregierung vorweg. Auch diese plant eine flächendeckende Verbesserung der Wasserqualität. Erst vergangene Woche hatte Bürgermeister Oliver sich mit den Verantwortlichen der balearischen Wasser-Behörde Abaqua auf eine entsprechende Kooperation geeinigt, die allerdings erst längerfristig umgesetzt werden dürfte. Neben Manacor sollten Verbraucher bis auf Weiteres auch in Felanitx, Santanyí, Costitx, Ariany und Lloret auf den Konsum von Leitungswasser verzichten. /somo
