Eineinhalb Jahre Haft fordert die Balearische Anwaltsvereinigung für Tierrechte (ABADA) für drei jungen Männer, die im August 2020 in Manacor eine Katze zu Tode gequält haben sollen. Das ist die Höchststrafe, die das Strafgesetzbuch für Verbrechen der Tierquälerei vorsieht.

Auge aus der Augenhöhle entfernt

Die Tötung der Katze Grisito soll sich laut ABADA, die in dem Fall als Privatkläger auftritt, in den frühen Morgenstunden des 8. August 2020 ereignet haben. Die drei nicht vorbestraften und volljährigen Angeklagten fanden die Katze in Carrer Artà und fesselten das Tier. Daraufhin misshandelten sie es, indem sie ihm unter anderem ein Auge aus der Augenhöhle entfernten, bis die Katze letztendlich verstarb, so die Anklageschrift der Tierschutzvereinigung. Die jungen Männer flüchteten, als sie von Zeugen entdeckt wurden.

Der Fall löste damals Empörung in der Stadt aus. Etwa 300 Menschen versammelten sich im September 2020 auf der Plaza Ramon Llull, um strengere Gesetze zum Schutz von Tieren zu fordern. ABADA beantragt neben der Haftstrafe auch ein besonderes Berufs-, Gewerbe- und Geschäftsverbot im Zusammenhang mit Tieren sowie ein vierjähriges Verbot der Haustierhaltung. Die Angeklagten wehren sich jedoch gegen die Vorwürfe. Ihren Behauptungen nach sei das Tier von einem Auto überfahren worden.

Zwei der Angeklagten waren in der Volkspartei PP tätig

Zwei der mutmaßlichen Täter, im Alter von 20 und 22 Jahren, waren auf der Liste der balearischen Volkspartei Partido Popular für das Parlament und den Kongress. Nach ihrer Verhaftung kündigte die Partei an, die Mitgliedschaft der beiden Männer vorsorglich auszusetzen und sie aus der Partei zu werfen, sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten. /ht