Konfetti-Protest am Hafen von Palma de Mallorca: Tourismusgegnern drohen 29 Jahre Haft
Die jungen Leute hatten ein Video der Aktion in den sozialen Netzwerken verbreitet
![Tourismus-Gegner von Arran protestieren 2017 am Hafen von Palma de Mallorca](https://estaticos-cdn.prensaiberica.es/clip/b4f613c4-92f4-4e17-a7a6-bb1fdc8aefc0_16-9-aspect-ratio_default_0.jpg)
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Der Prozess gegen zwölf Mitglieder der linken Pro-Unabhängigkeits-Jugendorganisation Arran, die wegen Störung der öffentlichen Ordnung angeklagt sind, beginnt an diesem Montag (13.6.) vor Gericht in Palma de Mallorca. Den jungen Leuten wird vorgeworfen im Juli 2017 in ein Restaurant an der alten Hafenmole eingedrungen zu sein, Konfetti geworfen zu haben und Anti-Tourismus-Parolen gerufen zu haben. Auch hätten sie ein Transparent mit der Aufschrift "Tourismus tötet Mallorca" entrollt.
Die Jugendorganisation verbreitete in den sozialen Netzwerken ein Video des Protests, auf dem junge Leute mit Transparenten und brennenden Fackeln zu sehen sind, die Restaurantgäste mit Konfetti bewerfen und sie auffordern, sich gegen den Tourismus zu organisieren.
"Wir haben nur Konfetti geworfen"
Hoteliers hatten anschließend Anzeige erstattet, unter dem Stichwort "turismofobia" löste die Aktion eine breite Debatte aus. Während die Aktivisten auf die Folgen eines unkontrollierten Massentourismus wie Wohnungsnot, Umweltzerstörung und prekäre Arbeitsverhältnisse verwiesen, beschuldigten konservative Politiker die Demonstranten, das Image von Mallorca und mit dem Tourismus den wichtigsten Wirtschaftssektor der Insel zu beschädigen. Die Sprecher der Aktion betonten, weder Yachten beschädigt, noch Gewalt angewandt zu haben. "Wir haben nur Konfetti geworfen."
Den Angeklagten drohen Haftstrafen von insgesamt 29 Jahren wegen Störung der öffentlichen Ordnung. Arran und Alerta Solidària haben vor Beginn des Prozesses zu einer Protestkundgebung vor dem Sitz des Obersten Gerichtshofs der Balearen aufgerufen. Auch politische Vertreter der Unabhängigkeitsbewegung von den Balearen und aus Katalonien fanden sich am Montagmorgen vor Gericht ein. Gegenüber den Medien warfen sie der Justiz vor, besonders hart gegen die jungen Leute vorzugehen, weil diese zur Unabhängigkeitsbewegung gehörten. /pss
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