Am Dienstag (2.8.) ist bekannt geworden, dass ein deutscher Mallorca-Urlauber seit dem 24. Juni an der Playa de Palma vermisst wird. Es handelt sich um den 61-jährigen Oliver E.. Der ehemalige Polizeibeamte stammt aus Nordrhein-Westfalen, hat graue Haare und trägt eine Brille. Er leidet an einer unheilbaren Erbkrankheit, die ihn immer weiter schwächt. Sein Gedächtnis sei durch die Krankheit beeinträchtigt, zudem leidet er an Sprachproblemen.

UPDATE:

Gegenüber der MZ erklärte nun seine Frau, dass ihr Mann Ende Juni alleine auf die Insel gereist war." Auf einer Liste hatte er Dinge vermerkt, die er unbedingt noch machen wollte", erzählt sie. "Eine Reise nach Mallorca gehörte dazu. Früher war er einmal pro Jahr mit Freunden auf die Insel geflogen." Sie lässt durchblicken, dass die Familie in den Plan wohl nicht eingeweiht war.

Auf der Reise das Handy verloren

Bereits auf der Reise habe er sein Handy verloren, an die Telefonnummern aus der Heimat konnte er sich wohl auch aufgrund der Krankheit nicht erinnern. Seine Familie konnte ihn nun aber auch nicht mehr erreichen. In den ersten Tagen schien E. immer wieder Geld mit seiner EC-Karte abzuheben. Erst später erfuhr die Familie, dass der Vermisste drei Tage nach seiner Ankunft bestohlen wurde. "Es gibt Aufnahmen einer Überwachungskamera eines Geschäfts, die zeigen, wie ihm der Rucksack geklaut wird", sagt seine Frau. "Die Diebe haben seine Bankkarte offensichtlich weiter benutzt."

Am 22. Juli sei E. zuletzt gesehen worden. Eine Freundin seiner Schwiegertochter erkannte ihn. Er saß auf dem Mäuerchen an der Playa de Palma auf Höhe des Megaparks, trug nur eine Badehose und hatte eine Flasche Wasser in der Hand. "Sie wusste allerdings zu dem Zeitpunkt nicht, dass er vermisst wird und hat ihn deshalb nicht angesprochen", erklärt die Frau des 61-Jährigen. "Sie war sich aber zu hundert Prozent sicher, dass er es war. Er war sehr braungebrannt."

Wie kommt er ohne Geld zurecht?

Die Sorge um den Ehemann und Vater von zwei Kindern ist groß. "Wie kommt er zurecht ohne Geld? Wo schläft er? Wo bekommt er was zu essen?", fragt sich seine Frau. Sie glaubt, dass die durch die Krankheit ausgelösten Sprachprobleme es für ihren Mann besonders schwer machen, um Hilfe zu bitten.

In den vergangenen Wochen habe man allen Bekannten, die auf die Insel reisten, Flyer mitgegeben. Darauf war ein Foto und Telefonnummern, die E. anrufen könnte, wenn er zufällig entdeckt würde. Die Familie selbst hatte noch keine Gelegenheit, nach Mallorca zu reisen und sich auf die Suche zu machen.

Vermisstenanzeige in Deutschland

Dass zwischen dem Verschwinden und der Veröffentlichung der Vermisstenanzeige durch die spanische Nationalpolizei so viel Zeit vergangen ist, führt E. darauf zurück, dass die Vermisstenanzeige in Deutschland gestellt wurde und dann an die Beamten auf der Insel weitergeleitet wurde. Diese hätten zunächst selbst ermittelt, bevor sie den Aufruf an die Öffentlichkeit publizierten.

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Wer Oliver E. sieht, kann sich an jede Dienststelle der Nationalpolizei oder an die Telefonnummern +34 642 650 775 und +34 649 952 957  wenden.