Schneemassen auf Mallorca: Einsatzkräfte dringen zu den Eingeschlossenen in Lluc vor

Die bis zu 100 Ausflügler, darunter auch kleine Kinder, sind alle wohlauf

Das eingeschneite Kloster Lluc.

Das eingeschneite Kloster Lluc. / Graci Cuadrado

Ciro Krauthausen

Den Rettungskräften auf Mallorca ist es am Dienstagnachmittag (28.2.) gelungen, zu den etwa 100 Menschen vorzudringen, die im Kloster Lluc von den Schneemassen eingeschlossen worden waren. Sie alle seien wohlauf, versicherte ein Sprecher der Einsatzkräfte der Guardia Civil am Abend gegenüber dem Regionalsender IB3. Unter den zeitweise von der Außenwelt Abgeschnittenen sind auch kleine Kinder.

In der Wallfahrtstätte gibt es derzeit keine Stromversorgung und auch keinen Handyempfang. Die meisten der Eingeschlossenen würden die Nacht noch in dem Kloster verbringen, bevor sie am Mittwoch Lluc verlassen könnten, so die Guardia Civil.

Am Mittwoch trifft auf Mallorca die Katastrophenschutz-Einheit UME ein

Die Straßen seien inzwischen weitgehend von Schnee und umgestürzten Bäumen befreit, sagte der Sprecher. Auf Mallorca hatte es am Montag und Dienstag so viel geschneit wie seit Jahren nicht mehr. Die Balearen-Regierung hat deswegen auch die Unterstützung der spanischen Katastrophenschutz-Einheit UME angefordert. Deren Einsatzkräfte sollen am Mittwoch für Bergungs- und Aufräumarbeiten eintreffen.

Auch in der Schutzhütte Menut waren zeitweise fünf Ausflügler von der Außenwelt abgeschnitten. Zu ihnen konnten die Rettungskräfte bereits zuvor durchdringen. In den frühen Morgenstunden halfen Mitglieder der Bergrettungseinheit der Guardia Civil bereits einer Familie, die in einem Wohnwagen in der Nähe des Coll de Sa Batalla übernachtete und diesen verlassen musste, nachdem eine große Kiefer auf das Fahrzeug gestürzt war.

Den Rettern der Guardia Civil gelang es, die Camper zu Fuß von Caimari aus zu erreichen und sie für den Rest der Nacht in einem anderen Wohnwagen in der Gegend unterzubringen, der nur von einer Frau und einem Hund bewohnt wurde.

Über 400 Vorfälle auf Mallorca

Die Rettungskräfte waren den ganzen Tag über rund um die Uhr im Einsatz. Bis 20 Uhr hatte die Notrufnummer 112 auf Mallorca 402 Vorfälle im Zusammenhang mit dem Sturmtief "Juliette" registriert, balearenweit waren es 432. Auf Mallorca fanden die meisten Einsätze in Manacor (42), Felanitx (41) und Pollença (39) statt. In den meisten Fällen handelte es sich um umgestürzte Bäume und Überschwemmungen von Gebäuden und Straßen. Im Norden und Osten sind erhebliche Sturmschäden zu verzeichnen.

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