Mittelalterliche Stadtmauer bei Bauarbeiten mitten im Zentrum von Palma de Mallorca entdeckt

Die mittelalterliche Stadtmauer wurde mitten im Zentrum von Palma de Mallorca gefunden.

Die mittelalterliche Stadtmauer wurde mitten im Zentrum von Palma de Mallorca gefunden. / B. Ramon

Josep Capó

Erst vor wenigen Tagen hat die Renovierung an der Plaça d'Espanya im Zentrum von Palma de Mallorca begonnen, schon müssen die Arbeiten wieder unterbrochen werden. Denn im ersten Schritt sollte die Kanalisation überprüft werden, dafür wurde an einer Ecke des Platzes der Boden aufgerissen. Darunter kam aber erst einmal keine Kanalisation, sondern die mittelalterliche Stadtmauer von Palma zum Vorschein. Nun muss der Denkmalschutz des Inselrats den Bereich untersuchen, bevor es weitergehen kann.

Genau unter dem heutigen Knotenpunkt der Stadt befand sich im Mittelalter eine der Brücken, die den Zugang zur Stadt ermöglichten. Das Tor Porta Pintada ist bis heute namensgebend für den Platz, der direkt an der Plaça d'Espanya anliegt. Rund um das Eingangstor befanden sich die Verteidigungstürme Santa Margalida und Zanoguera.

Archäologen müssen bei den Bauarbeiten dabei sein

Es war daher absehbar, dass bei den Arbeiten auf der Plaça d'Espanya Reste der alten Stadtmauer, des Tors oder einer Bastion freigelegt werden würden. Aus diesem Grund wurde das beauftragte Unternehmen vertraglich dazu verpflichtet, Archäologen zur Überwachung der laufenden Arbeiten einzusetzen. Noch vor Beginn der eigentlichen Arbeiten führten diese Ausgrabungen durch, um mögliche Reste der alten Mauern oder Gräben zu lokalisieren.

Die mittelalterliche Stadtmauer wurde mitten im Zentrum von Palma de Mallorca gefunden.

Die mittelalterliche Stadtmauer wurde mitten im Zentrum von Palma de Mallorca gefunden. / B. Ramon

Die Mauer und die weiteren archäologischen Funde, die während der Bauarbeiten zum Vorschein kommen, sollen danach nicht einfach wieder verschwinden. Aktuell wird überlegt, die Oberfläche zu beschildern, um die Öffentlichkeit nach dem Abschluss der Arbeiten auf die Geschichte der Gegend aufmerksam zu machen. Eine weitere Möglichkeit wäre wie bei der Porta de Santa Catalina vor einigen Jahren eine Glasplatte über die Mauer zu legen, damit Spaziergänger einen Blick darauf werfen können.

Die Stadträtin für Infrastruktur, Angélica Pastor, hat die technische Leitung der Arbeiten damit beauftragt, Möglichkeiten für eine "historische Spur" auf der Plaça d'Espanya zu überprüfen. Sämtliche Überreste der alten Mauer sowie die Brücke, die Porta Pintada und die Wehrtürme könnten dann wieder betrachtet werden.