Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok ist ein "freier Mann" - Anwältin auf Mallorca veröffentlicht Presseerklärung

Der Coach des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn wird eines sexuellen Übergriffs in Cala Ratjada beschuldigt. Seine Rückkehr nach Deutschland wird für Donnerstag erwartet

Lucas Kwasniok (im Kapuzenpulli) nach dem Termin bei der Haftrichterin in Manacor am Mittwochabend (24.5.)

Lucas Kwasniok (im Kapuzenpulli) nach dem Termin bei der Haftrichterin in Manacor am Mittwochabend (24.5.) / Nele Bendgens

Die Anwältin von Luks Kwasniok, des eines sexuellen Übergiffs beschuldigten Trainers des Fußballzweitligisten SC Paderborn, hat am Donnerstag (25.5.) in einer Presseerklärung unterstrichen, dass ihr Mandant den polizeilichen Gewahrsam als "freier Mann" und "ohne Auflagen" verlassen hat.

"Herr Kwasniok wurde gestern Abend ohne jegliche Auflagen von der Ermittlungsrichterin aus der Haft als freier Mann entlassen", heißt es in der von der Anwältin Maria Barbancho unterschriebenen und der MZ vorliegenden Erklärung. "Wir freuen uns, dass wir die Situation so schnell klären konnten. Von Anfang an haben wir mit den spanischen Behörden kooperiert und werden das auch weiterhin tun."

Der 41-jährige Trainer war am Mittwochabend (24.5.) in Manacor aus dem Gewahrsam entlassen worden. Eine Frau hat ihn beschuldigt, sie in Cala Ratjada sexuell belästigt zu haben. Das Verfahren ist nicht eingestellt worden, der Trainer kann jedoch noch am Donnerstag nach Deutschland zurückkehren.

SC Paderborn hält "normalen Geschäftsbetrieb" bei

In einer Twitter-Mitteilung nahm auch Kwasnioks Verein, der SC Paderborn, noch einmal Stellung . "Für uns gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. Die schnelle Freilassung spricht für sich, heißt es darin. " Wir behalten den gesamten Rahmen des Geschehens im Auge, warten den Ausgang des Verfahrens ab und behalten unseren normalen Geschäftsbetrieb bei. |

Kwasniok soll die Frau am Montag in Cala Ratjada am Strand kennengelernt haben. Nachdem die beiden einige Zeit zusammen verbracht hatten, sollen sie zusammen auf ein Hotelzimmer gegangen sein. Nach Darstellung der Frau kam es dort zu dem sexuellen Übergriff, nach derjenigen von Kwasniok handelte es sich um einvernehmlichen Sex.

Seit dem vergangenen Wochenende hat der derzeitige Tabellenfünfte der zweiten Liga keine Chancen mehr auf den Aufstieg. Am letzten Spieltag am Sonntag (28.5.) geht es im Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg. Der 41-Jährige Kwasniok ist seit 2021 Trainer des SC Paderborn.

Erinnerungen an den Fall Karazor

Schon im vergangenen Jahr kam es zu einer Festnahme eines Bundesliga-Fußballers auf den Balearen. Stuttgarts Mittelfeldspieler Atakan Karazor saß nach einem Vorwurf der Vergewaltigung anderthalb Monate im Gefängnis auf Ibiza, ehe er im Juli auf Kaution freikam. In der laufenden Spielzeit absolvierte der 26-Jährige 28 Spiele in der Bundesliga.

Zudem wurden im vergangenen Sommer ein damals 18- und 17-Jähriger wegen des Verdachts der Vergewaltigung in Cala Ratjada festgenommen. Wenig später kamen die deutschen Urlauber aber wieder frei.