Hafenbehörde auf Mallorca schaltet nervtötende neue Nebelsirene erst einmal wieder ab

Kollektiver Tinnitus: Das Warnsignal war um 3 Uhr morgens erstmals losgegangen und hatte viele um den Schlaf gebracht

Sie klang wie ein schriller Pfeifton im Ohr - nur, dass er gar nicht wieder aufhörte und mitten in der Nacht Tausenden von Bürgern auf Mallorca den Schlaf raubte. Nach Protesten aufgebrachter Anwohner hat die Balearische Hafenbehörde am Freitag (17.11.) beschlossen, die gerade erst in Betrieb genommene nagelneue Nebelsirene im Hafen von Palma erst einmal wieder zu deaktivieren.

"Die Sirene ist um 3 Uhr morgens losgegangen und hat sich erst um 8 Uhr abgeschaltet", sagt ein Sprecher des Anwohnerverbandes der Meerespromenade von Palma. "Die Leute beschweren sich, dass sie nicht schlafen konnten und sind richtig aufgebracht." Man werde diese Angelegenheit jetzt mit der Hafenbehörde besprechen, die ja ansonsten guten Willens sei.

Neue Nebelsirene aktiviert sich automatisch

Auch in den ehemaligen Fischervierteln Molinar und Portitxol riss der schrille Pfeifton manch einen aus seinen Träumen. Die neue Sirene ist an der Westmole (Dic de l'Oest) angebracht und aktiviert sich bei Nebel automatisch. In der Nacht auf Freitag war das erstmals der Fall. Das Wetter ist auf Mallorca noch sehr mild, nachts und am frühen Morgen bilden sich jedoch vielerorts Nebelbänke.

Angesichts der Anwohnerbeschwerden hat die Hafenbehörde das Gerät erst einmal wieder deaktiviert und will die Seefahrer jetzt anderweitig vor den schlechten Sichtverhältnissen warnen. Die Nachtruhe am Wochenende ist also gesichert.

Am Montag werde man dann erörtern, wie man die Stadt vor dem kollektiven Tinnitus schützen könne. Infrage kämen etwa Schallschutzwände. Das Signal soll bis zu zwei Seemeilen weit zu hören sein. Die den aktuellen Sicherheitsbestimmungen entsprechende Sirene aktiviert sich über einen Feuchtigkeitssensor.

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