Aprilscherze im Dezember: Glauben Sie am Donnerstag auf Mallorca niemandem

Am 28. Dezember wird in Spanien der "Día de los Santos Inocentes" begangen

Ralf Petzold

Ralf Petzold

April, April im Dezember: Die Spanier feiern am Donnerstag (28.12.) den Día de los Inocentes, der vergleichbar mit dem deutschen 1. April ist. Bekannte, Freunde und Arbeitskollegen werden gerne auf die Schippe genommen. Zeitungen und selbst Behörden schließen sich dem mit ulkigen Falschmeldungen an.

Der Scherze-Tag geht auf einen religiösen Gedenktag zurück, den Tag der Unschuldigen Kinder. Bereits im Jahr 680 strich die katholische Kirche den Tag aus dem Terminkalender, da die Scherze überhand nahmen und ausuferten. Im Laufe der Jahrhunderte starb der Brauch in weiten Teilen der Welt aus, auch in Deutschland. Anders jedoch in Spanien.

Vandalismus in den Dörfern

Wobei die Späße auf Mallorca nicht immer ganz so unschuldig sind. Besonders in den Dörfern ist vielen Anwohnern bereits angst und bange, da die Scherze der Jugendlichen häufig an Vandalismus grenzt. Wie beim deutschen Abi-Streich sind die Aktionen meist geplant und werden im großen Stil ausgeführt.

Mehr lachen können die meisten Menschen über die Falschmeldungen. So verkündete die Stadt Palma in einer offiziellen Pressemitteilung im vergangenen Jahr, man habe im Parc de la Mar vor der Kathedrale ein Baby-Krokodil gefunden.

Neue Mülldrohne?

Nicht ganz so offensichtlich war der Scherz der Gemeinde Calvià. Das Rathaus verkündete, man wolle mit Drohnen Müllsünder jagen. Das ist nicht ganz so unüblich und in Llucmajor in diesem Jahr tatsächlich passiert. Allerdings sollten die Calvià-Drohnen falsch eingeworfene Mülltüten aus den Containern angeln und zu den Sündern nach Hause bringen können. Obendrein sollten sie ein Foto schießen und direkt in den sozialen Medien hochladen.

Besonders kreativ wurde ein Souvenirladen, der für neue Kondome mit den authentischen Geschmacksrichtungen Ensaimada oder Sobrasada warb. Was Sie auch immer am Donnerstag in den sozialen Medien oder Zeitungen lesen: Hinterfragen Sie jedes Wort!