Gespaltene Bewegung: Zum Weltfrauentag gibt es in Palma de Mallorca zwei verschiedene Demos

Transsexuelle Frauen fühlen sich von der feministischen Bewegung ausgeschlossen und organisieren deshalb eine eigene Kundgebung

Demo zum Weltfrauentag auf Mallorca (Archivbild)

Demo zum Weltfrauentag auf Mallorca (Archivbild) / Guillem Bosch

Jaume Bauzà

Die feministische Bewegung in Spanien ist gespalten. In Palma de Mallorca wie auch in anderen Städten des Landes wird es am Mittwochabend (8.3.) anlässlich des Weltfrauentages zwei Demos geben. Das kürzlich von der Zentralregierung verabschiedete Trans-Gesetz hat zu Zerwürfnissen geführt, die offenbar zunächst nicht gelöst werden konnten.

Die Vereinigung "Moviment Feminista de Mallorca", die in den vergangenen Jahren die Demo zum Weltfrauentag organisiert, startet ihren Protestmarsch um 19 Uhr am Parc de les Estacions und führt durchs Zentrum der Stadt bis zum Passeig del Born. Eine zweite Demo, die von der Vereinigung "Coordinació 8M Transfeminista" veranstaltet wird, startet bereits um 18 Uhr auf der Plaça d'Espanya und führt bis zum Rathausplatz.

Einen Raum für Transfrauen schaffen

Die Begründung der Trans-Aktivisten für die alternative Veranstaltung ist, dass man sich von der feministischen Bewegung ausgeschlossen fühle. Man wolle daher einen Raum schaffen, in dem sich Transfrauen repräsentiert fühlen. "Die meisten Feministinnen auf der Insel sind transinklusiv", erklärte eine Sprecherin der Vereinigung. "Allerdings repräsentiert das 'Moviment Feminista de Mallorca" längst nicht mehr die Mehrheit der Feministinnen auf der Insel. Die besonderen Bedürfnisse und Problematiken der Transfrauen werden größtenteils ignoriert."

"Es gibt nicht nur einen Feminismus"

Vom "Moviment Feminista de Mallorca" hieß es, man respektiere den Wunsch von anderen Gruppen, eine eigene Demo zu organisieren. "Zu denken, dass es nur einen Feminismus gibt, ist ein Fehler", erklärte eine Sprecherin der Vereinigung. "Nicht alle unsere Kameradinnen sind gegen das Trans-Gesetz", räumte sie ein. "Wir wissen, dass die Rechte nicht verhandelbar sind und wir feiern jeden Fortschritt. Aber es kann nicht sein, dass die Ausweitung der Rechte für dieses Kollektiv zu einer Einschränkung der Rechte der Frauen mit sich führt." /pss