10.000 Personen demonstrieren auf Mallorca gegen geplante Amnestie für Separatisten

Die PP hatte landesweit zu dem Protest aufgerufen. Tausende Demonstranten kamen in Palma zusammen

Tausende Personen auf Mallorca sind am Sonntagmittag (12.11.) dem Aufruf der PP gefolgt, in den Hauptstädten der spanischen Regionen und Provinzen gegen die geplante Amnestie für Separatisten in Spanien zu protestieren. Sowohl die Polizei als auch die Organisatoren schätzen 10.000 Teilnehmer.

Die Organisatoren hatten im Vorfeld gebeten, auf rechtsradikales Liedgut und Franco-Flaggen oder Symbole zu verzichten. Besonders auf dem Festland sind in den vergangenen Wochen die Demonstrationen ausgeartet und es ist zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei gekommen.

In Palma versammelte sich die Menschenmasse im Zentrum vor dem Sitz der Delegation der Zentralregierung auf den Balearen, die sich im Carrer Constitució nahe der Hauptpostfiliale befindet. Es kamen so viele Menschen, dass die Leute bis auf den anliegenden Borne standen. Unter den Demonstranten befand sich auch die balearische Regierungschefin Marga Prohens.

Die Demonstranten schwenkten eifrig Spanien-Fahnen und forderten eine Haftstrafe für Carles Puigdemont, dem Kopf der Separatisten. Der derzeit noch provisorisch regierende spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez wurde als Verräter beschimpft.

Auch die rechte Partei Vox, die tags zuvor schon ihren eigenen kleinen Protest organisierte, schloss sich der Demonstration an. Zwischenfälle sind bislang keine bekannt. Bei einer Rede kam es zu einer kuriosen Szene, als die Masse den ehemaligen Parlamentspräsidenten Pere Rotger auspfiff, der auf Katalanisch sprach.

Was hat es mit der Amnestie auf sich?

Die Amnestie soll unter anderem jenen Separatisten zugutekommen, die 2017 an einem gescheiterten Abspaltungsversuch teilgenommen hatten; nach jetzigem Stand der Gespräche aber auch den "Catalanistas", die davor oder danach bei anderen Gelegenheiten mit der spanischen Justiz in Konflikt geraten sind.

Nachdem sie in den vergangenen Tagen bereits Abkommen mit mehreren Parteien erzielt haben, benötigen die Sozialisten neben der Zustimmung von Junts auch noch eine Vereinbarung mit der baskischen Partei PNV. Sánchez steht unter Druck: Falls es bis zum 27. November keine neue Regierung geben sollte, müsste am 14. Januar erneut gewählt werden.